Frage an Renate Dodell von Christine S. bezüglich Familie
Liebe Frau Dodell,
mit der guten Ausbildung unserer Frauen, ihrer erfolgreichen Berufstätigkeit und den immer seltener werdenden Großfamilien, wird die außerfamiliäre Kinderbetreuung immer wichtiger für junge Familien. Die Kinderjahre sind prägend für das ganze Leben. Insofern ist neben „kompetenten Eltern“ die Qualität der Kinderbetreuung enorm wichtig. Was wollen Sie als Politikerin tun, um die Qualität der Kinderbetreuung weiter zu verbessern und wie stehen Sie zu einem beitragsfreien Kindergarten?
Mit freundlichen Grüßen aus Schongau,
Christine Sander
Sehr geehrte Frau Sander,
herzlichen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte. In der Tat wird Kinderbetreuung in hoher Qualität immer wichtiger für die Vereinbarung von Familie und Berufstätigkeit. Eltern brauchen bedarfsgerechte, flexible Angebote und müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder bei Tagesmüttern oder in Kindertagesstätten gut erzogen und gebildet werden.
Der Maßstab für die Qualität liegt für mich vor allem in zwei Bereichen: - Die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher muss ständig auf den neuesten Stand gebracht werden, damit der Bildungs- und Erziehungsplan, den wir 2006 eingeführt haben, im Sinne der Kinder auch gut umgesetzt werden kann.
- Das Verhältnis zwischen Erziehern und der Zahl der Kinder in einer Gruppe muss noch verbessert werden. Wir haben jetzt in Bayern den Anstellungsschlüssel auf 1: 11,5 gesenkt. Gemeinsam mit den Kommunen wird das mit erheblichen Mitteln finanziert.
Diese Qualitätsverbesserungen haben für mich bei begrenzten finanziellen Ressourcen des Staates (ausgeglichener Haushalt) Vorrang vor einem beitragsfreien Kindergarten. Trotzdem können alle Kinder den Kindergarten oder ähnliche Einrichtungen besuchen, weil in ca. 20 % aller Fälle bei einkommensschwachen Eltern sowieso die öffentliche Hand durch das Jugendamt die Elternbeiträge übernimmt.
Mit herzlichen Grüßen nach Schongau
Ihre Renate Dodell