Frage an Renate Dodell von Klaus G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Dodell
Im Zuge des Kruzifix-Streites spricht der Augsburger Bischof Walter Mixa von einem Kulturkampf gegen die Kirche.
Wie stehen Sie dazu?
Was halten Sie davon, wenn Staatbürger, die aus der Kirche austreten, um die Kirchensteuer nicht zahlen zu müssen, als Alternative, dennoch den gleichen Steuerbetrag an eine staatliche, soziale Einrichtung entrichten müssten? Diese Einrichtung hätte dann die Aufgabe, caritative Tätigkeiten mit zu tragen, zu der die Kirchen finanziell nicht mehr in der Lage wären.
Sehr geehrter Herr Gnadl,
vielen Dank für Ihre Fragen, die ich gerne beantworte.
Ich sehe die immer wiederkehrenden Angriffe auf unsere christlichen Symbole, vor allem auf das Kreuz, als eine Entwicklung, die im tieferen Sinn unsere christlichen Wurzeln verleugnen und eine andere Gesellschaft, nämlich eine der Beliebigkeit der Werte, erreichen will.
Darum leisten wir als CSU erbitterten Widerstand, wenn immer wieder Forderungen erhoben werden, die Kreuze aus den Klassenzimmern oder gar aus dem öffentlichen Raum entfernen wollen. Die Geschichte des Freistaates Bayern in seiner abendländischen Tradition ist seit mehr als 1000 Jahren tief mit dem christlichen Glauben der Menschen verbunden. Wir wollen, dass dies auch in Zukunft so bleibt.
Ihren Vorschlag, statt der Kirchensteuer einen adäquaten Betrag an soziale Einrichtungen zu leisten, finde ich gut. Ich kann Ihnen aber so aus dem Stegreif nicht beantworten, ob dies verfassungsrechtlich möglich ist.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Dodell