Frage an Renate Dodell von Dirk Dr. F. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Dodell,
Ihre Antwort vom 07.09. auf meine Frage vom 06.09. empfinde ich als unbefriedigend, weil Sie damit m. E. um den Kern der Sache herumlavieren. Ich wäre Ihnen deshalb dankbar, wenn Sie die nachstehenden Fragen zum Thema (diesmal konkret) beantworten würden.
1. Ist Ihnen der Unterschied bekannt zwischen unzulässiger Zweckbindung von Steuerzahlungen und dem zweckentfremdenden Mißbrauch von Steuergeldern ? Nur letzteres meinte ich natürlich in puncto Gehaltszahlungen an katholische Bischöfe aus Steuermitteln. Über ersteres muß man mich nicht belehren.
2. Halten Sie es für abwegig, die Auffasung zu vertreten, die katholische Kirche habe über die Jahrhunderte so immenses Leid und so riesige Vermögensschäden, teilweise zum eigenen Vorteil, verursacht, daß sie dadurch moralisch und rechtlich jeden Anspruch verwirkt hat, heute noch Schadenersatz für eine vor über 200 Jahren erfolgte Enteignung zu verlangen oder zu erhalten ?
3. Halten Sie es für möglich, daß die katholische Kirche bis 1803 so - um Sie zu zitieren - "ungeheure Vermögenswerte" hätte anhäufen können, wenn die Möglichkeit bestanden hätte, sie nur für einen Teil ihrer Taten auch schadenersatzpflichtig zu machen ? Man betrachte nur die Summen, die die Kirche heutzutage für sexuellen Mißbrauch (an Kindern !) durch ihr Personal zu zahlen gezwungen ist.
4. Würden Sie sagen, daß die katholische Kirche aufgrund der Enteignung von 1803 noch heute so verarmt ist, daß sie auf "Entschädigung" durch den Staat angewiesen ist?
5. Können Sie bestreiten, daß die sog. kirchlichen Sozialwerke zum allergrößten Teil durch deren Benutzer, durch Subventionen (mit Steuergeldern) und durch Spenden finanziert werden, und daß die katholische Kirche selbst nur wenige Prozent Eigenanteil trägt, die allerdings ausreichen, die Diktatur ihrer Moralvorstellungen in eben diesen Einrichtungen zu verankern ?
Ihrer (fundierten) Anwort sehe ich mit Interesse entgegen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dirk Frers
Sehr geeehrter Herr Dr. Frers,
Ihr umfangreicher Fragenkatalog benötigt zur Beantwortung noch Zeit. Ich bitte um etwas Geduld.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Dodell