Portrait von Renate Dodell
Renate Dodell
CSU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Renate Dodell zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Rüdiger F. •

Frage an Renate Dodell von Rüdiger F. bezüglich Bildung und Erziehung

Liebe Frau Dodell,

der Lesesaal der BSB in München wird hauptsächlich von Studierenden genutzt. Dabei fällt auch die in oder andere Kopie an. Es ist jedoch auffallend, dass in der BSB die Kopie 0,10 € kostet, während sie an den Bibliotheksstandorten der LMU ca. 0,055 € und in den der LMU und BSB umliegenden Copyshops ca. 0,05 € kostet.
Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Belastungen insbesondere auch bei Studierenden wie durch die Studiengebühren ist es eigentlich unverständlich, warum in der BSB die Kopierkosten doppelt so hoch sind, wie anderswo. Bei zahlreichen Objekten, die nur im Lesesaal eingesehen werden können, gibt es auch keine Ausweichmöglichkeit.

Halten Sie die Vorgehensweise der BSB-Leitung gerechtfertigt? Und werden Sie versuchen, im Landtag für Abhilfe zu sorgen?

Herzlichen Dank
Rüdiger Faig

Portrait von Renate Dodell
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Faig,

ich habe mich zu Ihrer Frage kundig gemacht und darf sie wie folgt beantworten:
Wie allgemein bekannt, hängen die Kopierkosten sehr stark von der Nachfrage ab. Je mehr Kopien gefertigt werden, desto billiger ist der Preis für eine Einzelkopie. Erfahrungsgemäß wird in einer Universitätsbibliothek sehr viel kopiert mit dem Ergebnis, dass dort die Kopien günstiger angeboten werden können. Der Preis im Einzelnen wird im Übrigen nicht durch die Bibliothek, sondern durch den Aufsteller der Kopierautomaten (i. d. R. ein externer Gewerbetreibender) bestimmt.

Zur Sondersituation der Bayerischen Staatsbibliothek:
Diese ist keine Universitätsbibliothek, also kommen ihr auch die Erträge aus der Erhebung der Studienbeiträge nicht zugute.
Gleichwohl erfüllt sie im Rahmen des kooperativen Leistungsverbundes für die Universitätsbibliotheken in ganz Bayern und insbesondere für die Studierenden im Raum München (7-tägige Öffnungszeiten) eine wichtige Aufgabe, für die sie auch Sondermittel erhält. Auf die Kopierpreise vor Ort hat auch sie nur bedingten Einfluss. Für die CSU-Landtagsfraktion ist die Situation der Staatsbibliothek von hoher Bedeutung, so dass wir im Nachtragshaushalt 2008 die Erwerbsmittel um ca. 1 Mio. Euro aufgestockt haben.

Im Zusammenhang mit den Studienbeiträgen:
Praktisch an allen Hochschulstandorten haben die jeweiligen Bibliotheken erhebliche Teile der vereinnahmten Gelder erhalten, um ihr Angebot zu verbessern (Ankauf von Büchern, Ausweitung der Öffnungszeiten). Eine Subventionierung der Kopierkosten ist nach meinem Wissensstand an keinem der Standorte beschlossen worden. (Die Verwendung der Studienbeiträge erfolgt unter Mitwirkung der Studierenden!). Angesichts der unserer Erkenntnis nach marktüblichen Kopierkosten an den Kopierern der Hochschulbibliotheken ist aus unserer Sicht die Verbesserung des Angebots der Bibliotheken durch mehr Bücher, längere Öffnungszeiten und eine moderne IT-Infrastruktur vorzugswürdig. Dies umso mehr, als im anderen Fall zu befürchten wäre, dass die externen Automatenaufsteller die staatliche Subventionierung zu Preisaufschlägen nutzen könnten (vgl. die derzeit laufende Diskussion um eine staatliche Subventionierung der Energiekosten).

Mit freundlichen Grüßen
Renate Dodell