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Frage von Bernd H. •

Der Truppenversorger "Bonn" soll lt. Wiki. Verletzte aus Kriegsgebieten per Hubschrauber evakuieren und an Bord medizinisch versorgen. Warum genau kann die "Bonn" diese Aufgabe in Gaza nicht erfüllen?

Sehr geehrte Frau Alt.
ich danke für Ihre Antwort vom 23.05'24 . Sie schreiben: "Es gibt im Gazastreifen keinen Hafen, der für ein Schiff von der Größe des Einsatztruppenversorgers 'Bonn' geeignet wäre.".
Laut Wikipedia ist die "Bonn" u. A. dafür konzipiert, verletzte Personen aus Kriegsgebieten per Hubschrauber zu evakuieren und an Bord medizinisch zu versorgen. Die "Bonn" könnte also ohne Weiteres in tiefen Gewässern vor der Küste Gaza's vor Anker gehen und den Transport von Verletzten per Hubschrauber durchführen.
Es entsteht der Eindruck, dass die Bundeswehr den Palästinensern ums verrecken keine direkte medizinische Hilfe leisten will.
Könnten Sie den BW-Oberen klarmachen, dass Ihre Verweigerungshaltung mehr und mehr den Eindruck des Rassismus erzeugt ?

Mit freundlichen Grüßen
Bernd H.

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Sehr geehrter Herr H.,

Einsatzgruppenversorger wie die "Bonn" versorgen in erster Linie Schiffe auf See mit Material, Proviant und Munition. Darüber hinaus verfügen sie über ein Lazarett, das auf die Erstversorgung von Soldaten in militärischen Einsätzen ausgelegt ist. Die "Bonn" verfügt in ihrem Marineeinsatzrettungszentrum über 45 Krankenbetten, sie kann also kein größeres Krankenhaus dauerhaft ersetzen. Die eigentliche medizinische Behandlung findet i. d. R. im Heimatland der Soldaten statt. Wie bereits geschildert sind die Länder in der Region nicht bereit, Palästinenser in größerer Zahl aufzunehmen, weil sie sich den Konflikt nicht ins eigene Land holen wollen. 

Der Nahostkonflikt ist nur einer von vielen Kriegen und Konflikten auf der Welt, steht aber derzeit besonders im Fokus. Dem "Armed Conflict Location & Event Data Project" zufolge ist die Lage in Myanmar und Syrien aktuell am schlimmsten. https://acleddata.com/conflict-index/

Die Bundeswehr kann nicht in alle Konflikte eingreifen, da ihre Kapazitäten begrenzt sind und ihr Kernauftrag die Landes- und Bündnisverteidigung ist. Nähere Angaben diesbezüglich können Ihnen sicher die Mitglieder des Verteidigungsausschusses des Bundestages übermitteln. https://www.bundestag.de/verteidigung

Die EU-Außenminister haben sich gestern über eine massive Aufstockung der humanitären Hilfe verständigt. Deutschland wird zusätzlich 39 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um die Gesundheitsversorgung in der Region zu verbessern. Darüber hinaus fanden Gespräche mit den Außenministern aus Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Es herrschte Einigkeit, dass die Kämpfe in Rafah sofort eingestellt werden müssen.

Damit die Gesundheitseinrichtungen vor Ort wieder hergestellt werden und die vielen verletzten Zivilisten angemessen versorgt werden, ist eine Waffenruhe im Gazastreifen vonnöten. Auch die Freilassung der Geiseln ist unabdingbar.

Mit freundlichen Grüßen 

Renata Alt

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