Welche Lösung hat die SPD, wenn Ford in Saarlouis 2025 mit Ende des aktuellen Modells den Standort komplett aufgeben würde?
Sehr geehrter Herr P.,
zuallererst möchte ich Ihnen versichern, dass wir alles dafür tun, dass Ford eine Zukunft am Standort Saarlouis auch über 2025 hinaus sieht. Wir gestalten den Wirtschaftsstandort Saarland so aus, dass er attraktiv für Ford bleibt.
Unsere Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger hat erst vor einigen Tagen mit Europachef Rowley und Deutschland-Chef Herrmann gesprochen und versichert: Die saarländische Landesregierung steht seit über fünf Jahrzehnten an der Seite von Ford und wir werden nach wie vor mit dem uns zur Verfügung stehenden Instrumentarium alles tun, um Ford die Hand zu reichen. Aber ein Zukunftskonzept muss das Management von Ford selbst entwickeln.
Das Saarland hat in der jüngsten Vergangenheit viel für die Attraktivität des Standortes getan: Mit der Ansiedlung von SVOLT schafft das Saarland optimale Rahmenbedingungen zur Produktion eines Elektrofahrzeugs mit kurzen Lieferketten. Der Standort Saarlouis ist zudem ein echter wertschöpfender und erfolgversprechender Faktor für den deutschen und französischen Markt, das hat SPD-Bundesaußenminister Heiko Maas in Detroit/USA bei Ford-Chef Farley betont.
Eins ist aber klar: Die Beschäftigten des Ford-Werkes in Saarlouis sowie der Zulieferer haben einen Anspruch darauf, endlich eine klare Zukunftsperspektive zu bekommen, das muss das Unternehmen leisten.
Die schwierige Lage bei Ford zeigt aber auch, wie wichtig es ist, wirtschaftliche Chancen zu ergreifen, wo sie sich bieten – ob in der Automobilindustrie oder aber darüber hinaus. Mit Ansiedlungen wie Nobilia, SVOLT und Kettler hat Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger gezeigt, dass das Saarland als Produktionsstandort attraktiv ist. Aber wir müssen auch unsere Stärken bei KI und IT stärker nutzen und aus exzellenter Forschung mehr erfolgreiche Unternehmen und damit Arbeitsplätze machen. Dazu investiert die Landesregierung bspw. in den CISPA Innovation Campus in St. Ingbert. Wir unterstützen Gründungen und die Vernetzung der „klassischen“ Wirtschaft mit dem Knowhow an Uni & Co.
Wir werden trotz allem eine durchgreifende Transformation erleben, die dazu führt, dass Berufsbilder sich verändern. Deshalb setzt die Landesregierung auf Weiterbildung und – wenn nötig – auch Weitervermittlung und hat dafür z. B. das einmalige Instrument der Gesellschaft für Transformationsmanagement Saar (GeTS) entwickelt, aber auch das Weiterbildungsportal und Unterstützungen für Unternehmen bei der Transformation. Das große Reservoir an Fachkräften, die gute Infrastruktur sowie die innovative Forschungslandschaft im Saarland verdeutlichen die Bedingungen unseres leistungsstarken Standorts und zeigen das Potenzial für Ford.
Ich hoffe, dass ich Ihnen einen kleinen Überblick über die Maßnahmen des Saarlandes geben konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Jost