Frage an Reinhard Leuschner von Carola F. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Leuschner,
ich persönlich finde es ungerecht, daß für die Inanspruchnahme eines Kindergartens meines Erachtens eindeutig zu viel Gebühren verlangt werden. Im Landkreis Deggendorf dürften sich die Gebühren zwischen 44 und 110 Euro bewegen. Ich meine, wenn man ein Kind hat, braucht man sowieso jeden Cent. D. h. vor allem auch für Alleinerziehende, daß man so bald wie möglich nach der Geburt wieder zur Arbeit gehen muß. Um aber arbeiten zu gehen, muß man ja sein Kind während der Arbeitszeit irgendwo unterbringen. Und wenn man nicht gerade eine Oma oder einen Opa hat, die das Enkelkind aufpassen können, muß man ja fast einen Kindergarten in Anspruch nehmen. Was sagen Sie zu diesem Thema? Für Ihre Antwort bereits im Voraus besten Dank!
Sehr geehrte Frau Früchtl,
ich möchte mich zuerst bei Ihnen entschuldigen, dass ich Ihre Frage nicht früher beantwortet habe. Ich kam heute erst von einem Auslandsaufenthalt (Dienst- reise) zurück.
Gerne beantworte ich Ihnen jedoch ihre Frage.
Ich finde Ihre Anfrage in der jetzigen Zeit geradezu berechtigt ist, da ein Einkommen oft nicht mehr für den Unterhalt einer Familie ausreicht. Alleinerziehende betrifft es meist noch schlimmer.
Wir Freien Wähler setzen uns für idelogiefreie Lösungen in Bezug auf die Betreuungs- möglichkeiten für Kinder ein. Die Betreuungsquoten liegen in Bayern bei 8,2 % der unter 3jährigen und 84,9 % der 3-6jährigen (Deutschland gesamt: 13,6%, 86,9 %). Sie sehen damit ist das Angebot an qualifizierten und vor allem bezahlbaren Betreuungsplätzen für Kinder in Bayern nicht bedarfsdeckend. Verbesserte Kinderbetreuung ist eine gesamt- gesellschaftliche Aufgabe. Hier muss der Staat mehr Gelder als bisher für diese Aufgabe bereitstellen und nicht die Hauptlast bei den Kommunen und den Eltern belassen. Meine Position ist, dass Familien bei der Erfüllung ihrer Aufgaben (Erziehung, Bildung, Werte- vermittlung) gestärkt werden müssen.
Ich werde mich gerne einsetzen junge Familien zu unterstützen.
Meine Ziele im Bereich der Betreuung von Kindern sind:
- bedarfsgerechter Ausbau frühkindlicher Betreuungsangebote, insbesondere von
Krippen- und Hortplätzen zu erschwinglichen Bedingungen
- Erhöhung des Landeserziehungsgeldes auf 1000,-- Euro pro Monat und Kind
für insgesamt 3 Jahre. Dieses würde eine echte Entscheidung und Hilfe der erziehenden
Person weiter zu arbeiten oder sich der Betreuung der Kinder zu widmen, darstellen.
- Betreuungsangebote müssen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser unterstützen,
d.h. z.B. erweiterte Betreuungszeiten anbieten.
- finanzielle Unterstützung von Elterninitiativen und sonstigen Kinderbetreuungsangeboten im Rahmen
der Selbst- und Nachbarschaftshilfe
- Ausbau des Tagesmuttersystems mit weniger bürokratischen Hürden für die Tagesmütter
Sollten Sie noch nähere Auskünfte wünschen, wenden Sie sich bitte weiterhin an mich.
Vielen Dank und beste Grüße
Reinhard Leuschner
Direktkandidat der Freien Wähler im Stimmkreis Deggendorf
www.reinhard-leuschner.de