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Reiner Haseloff
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Frage von Joachim H. •

Frage an Reiner Haseloff von Joachim H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Haseloff,

wer ist eigentlich verantwortlich für die Einführung des Benzins E10? Die Regierung, Rotgrün, die EU? Sind Sie der Meinung das sei eine umweltschützende Maßnahme? Gehören Nahrungsmittel in den Tank?

http://www.welt.de/wirtschaft/article12707972/E10-Biosprit-ist-gefaehrlich-fuer-alle-Autos.html

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Hahn

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Sehr geehrter Herr Hahn,

die Einführung von E10 ist die Umsetzung der Richtlinie 98/70/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 13. Oktober 1998. Der Deutsche Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates die Einführung beschlossen.

Der Grundgedanke hinter Biosprit ist richtig! Durch die Verbrennung der Kraftstoffe wird CO2 freigesetzt. Pflanzliche Kraftstoffe geben bei Verbrennung nur so viel CO2 ab, wie Sie im Wachstumsprozess aufgenommen haben. Somit wäre theoretisch die Klima-Bilanz ausgeglichen. Tatsache ist aber auch, dass der Herstellungsprozess in der Agrarindustrie ebenfalls CO2 verursacht. Ziel muss es also sein, den gesamten Produktionsprozess von Kraftstoffen zu CO2 neutral wie möglich zu machen. Wenn dies mit Bio-Kraftstoffen gelingen kann, sind sie zu unterstützen.

Ich teile Ihre Bedenken, dass zur Herstellung des Ethanols Nahrungsmittel verbraucht werden. Die Verwendung von Nahrungsmitteln, insbesondere wenn Sie durch die Konkurrenz von Nahrungsmittel- und Energiestoffproduktion, immer teurer werden, lehne ich ab! Besonders auf der Ebene der EU muss schnell ein Weg gefunden werden, ausschließlich landwirtschaftliche Nutzpflanzen für die Kraftstoffherstellung zu verwenden die nicht als Nahrungsmittel dienen. Nur so lässt sich das Problem international lösen.

In diesem Zusammenhang ärgert mich aber auch, dass die Konzerne den Verbraucherschutz bei der Einführung von E10 missachtet haben. Viel zu oft wird zum Einen der Bestandsschutz für Super Benzin vergessen und zum Anderen die untersagte preisliche Benachteiligung nicht respektiert. Dadurch wurde ein großer Schaden angerichtet, der eine sachliche Diskussion über erneuerbare Energieträger unnütz erschwert.

Mit besten Grüßen

Ihr Reiner Haseloff

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