Frage an Ramona Pop von Sebastian F. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Pop,
ich habe 3 konkrete Fragen an Sie :
1. Ist Ihnen bekannt, dass durch die geplante sogenannte Müggelseeroute 619.000 Menschen neu von Fluglärm betroffen sind, davon 80.000 schwer?
2. Werden Sie sich als möglicher Koalitionspartner zügig für Schallschutzmaßnahmen für die Neubetroffenen einsetzen, wenn ja wie sehen die aus?
3. Nach welchem Verfahren wird ihre Partei als Koalitionspartner die finanzielle Kompensation der 619.000 Neubetroffenen (Umzüge, Wertverlust von Wohneigentum, Gesundheitsprävention) regeln?
Die Zahl 619.000 stammt aus einem offiziellen Gutachten des Bezirks Treptow-Köpenick und bezieht sich auf die Müggelseeflugroute (Alternative 25).
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Sebastian Fasbender
Berlin-Friedrichshagen
Sehr geehrter Herr Dr. Fasbender,
es ist uns bekannt, dass durch die Müggelseeroute eine große Anzahl von BerlinerInnen und Berlinern von Fluglärm betroffen würden, die bisher nicht damit gerechnet haben. Wir haben uns daher nach Bekanntwerden der Probleme dafür ausgesprochen, Alternativen zu dieser Route zu prüfen. Die Kandidatin für das Amt der Regierenden Bürgermeisterin, Renate Künast, hat deshalb bereits vor geraumer Zeit persönlich Kontakt zum Präsidenten des Umweltbundesamts aufgenommen. Die Presseerklärung finden Sie hier: http://gruene-fraktion-berlin.de/cms/presse/dok/387/387157.keine_fluege_ueber_den_mueggelsee.html
In der Plenarsitzung letzten Donnerstag haben wir einen Änderungsantrag eingebracht, der den Senat auffordert, sich gegenüber der Deutschen Flugsicherung für eine Alternativroute einzusetzen, die den Überflug des Müggelsees verhindert. Dabei soll vor allem die Umsetzung der Routenalternative mit der Südumfliegung von Müggelheim, dem Müggelsee und Erkner angestrebt werden, bei der der Abdrehpunkt erst nach Überflug des Gebietes nördlich bzw. südlich von Gosen erfolgt. Zudem soll überprüft werden, ob außerhalb der Spitzenzeiten im abhängigen Flugbetrieb geflogen werden kann, so dass die besiedelten Gebiete weiter entlastet werden könnten. Wir hoffen, dass durch den Einsatz der AnwohnerInnen und die politischen Bemühungen die Route über den Müggelsee noch verhindert werden und eine verträglichere Lösung gefunden werden kann.
In jedem Fall werden wir uns für die konsequente und zügige Umsetzung des Schallschutzes auch der Neubetroffenen einsetzen. Ebenso muss das Gebiet für die Entschädigungen den neuen Flugrouten schnellstmöglich angepasst werden.
Wir setzen uns zudem für ein konsequentes Nachtflugverbot von 22-6 Uhr und für tageszeitabhängige Start- und Landegebühren ein, die deutliche Anreize für lärm- und schadstoffarme Flugzeuge geben sollen.
Mit freundlichen Grüßen
Ramona Pop