Frage an Ralph Oliver Bombis von Rainer A. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Bombis,
Sie treten als Kandidat der FDP im Rhein-Erft-Kreis III zur Landtagswahl an.
Wie Sie sicherlich wissen, sind Schützenwesen und Jagd seit Generationen fest in der Kultur des Erftkreises verankert; ein Teil der ältesten Schützengesellschaften der Republik haben hier ihre Wurzeln. Hier wird auf ehrenamtlicher Basis ein Beitrag zum kulturellen und breitensportlichen Leben unserer Gesellschaft sowie zielgerichtet Jugendarbeit geleistet. Den Heranwachsenden werden gesellschaftliche Werte vermittelt und es wird ihnen ein Bereich eröffnet in dem sie sich selbst erfahren und beweisen können. Die Jäger(schaften) leisten darüber hinaus einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für den Erhalt unserer Umwelt. Allen gemein ist die Waffe als Sportgerät oder Handwerkszeug.
Trotz aller Verschärfungen seit 1976 gibt es jedoch weiterhin Kriminelle die illegale Waffen oder einfache Gegenstände für ihre Taten nutzen und „Amokläufer“, die sich im Baumarkt, im Internet oder auf illegalen Pfaden ihre Tatmittel beschaffen. Keine der Verschärfungen ist bisher auf ihre Wirksamkeit hin untersucht worden; lediglich die Realität hat bewiesen, wie wirkungslos manche der im Eilverfahren eingeführten Verschärfungen sind.
Von daher interessiert mich und sicher auch gleich gesinnte Bürger/Wähler des Erftkreises, wie Sie über dieses Thema denken und wie Ihre Haltung gegenüber ggf. weiteren Verschärfungen ist. Werden Sie sich für den Erhalt von Schießsport und Jagd als gesellschaftlichem Element einsetzen und dadurch dem gesetzestreuen und mündigen Bürger/Wähler das Vertrauen entgegenbringen das er verdient?
Für mich persönlich und sicherlich auch andere Bürger/Wähler ist Ihre Haltung zu diesem Thema Wahl entscheidend. Aus diesem Grunde würde ich mich über eine ausführliche, sach- und zielgerichtete Antwort freuen.
Mit freundlichen Grüssen
R. Ackermann
Wahlkreisbetreuer 092-Erftkreis
der Fördervereinigung Legaler Waffenbesitz e.V. (FvLW e.V.)
092-ackermann@fvlw.de
Sehr geehrter Herr Ackermann,
vielen Dank für Ihre mail, auf die ich Ihnen wie folgt antworten möchte:
Ich halte nichts von pauschalen Forderungen nach weiteren Verschärfungen des Waffenrechts. Nach meinem Kenntnisstand sind unsere Gesetze völlig ausreichend, ihre Einhaltung muss allerdings konsequent sichergestellt werden. Daran hat es offenbar in der Vergangenheit in einigen - auch zum Teil leider tragischen - Einzelfällen gemangelt. Soweit ich aus Gesprächen mit dem innenpolitischen Sprecher unserer Landtagsfraktion, Horst Engel (ebenfalls Kandidat hier im Rhein-Erft-Kreis) weiß, ist jedoch im Übrigen auch die Wirksamkeit von Verschärfungen, die in der jüngeren Vergangenheit "öffentlichkeitswirksam" vorgenommen worden sind, eher zweifelhaft.
Daraus folgt, dass ich für den Erhalt von Schießsport und Jagd unter den heute geltenden Rahmenbedingungen bin. Natürlich kann über Verbesserungsbedarf gegebenenfalls diskutiert werden, allerdings habe ich unter meinen Freunden und Bekannten, die Jäger oder Sportschützen sind, auch niemals die Bereitschaft vermisst, sachlich über solche Themen zu sprechen. Ich sehe aber einen solchen Verbesserungsbedarf - jedenfalls auf der gesetzlichen Ebene - derzeit nicht.
Im Übrigen haben wir - wie ich glaube - auch in der Vergangenheit als eine der Mehrheitsfraktionen hier im Rhein-Erft-Kreis gemeinsam mit unserem Koalitionspartner und dem Landrat eine entsprechende Haltung vertreten.
Ich hoffe, Ihre Frage auskömmlich beantwortet zu haben und stehe Ihnen für Nachfragen, Kritik oder Anregungen natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.
Freundliche Grüße,
Ralph Bombis