Wie sehen Sie die Kritik an Ihrer Person im Zusammenhang mit der Unterstützung der Fluthilfe, Ihnen wird Populismus vorgeworfen?

Sehr geehrter Herr Lusch

zuallererst möchte ich Ihnen danken, dass Sie solche Themen direkt ansprechen.

Persönlich macht es mich betroffen dass es nicht möglich ist, einfach nur zu helfen und dass wir anscheinend in einer Gesellschaft angekommen sind, in der viele zuerst das Böse sehen, oder in gleicher Situation zu ihrem Vorteil nutzen würden. Wie sonst käme jemand auf die Idee dass ich hier nur aus politischem Kalkül geholfen hätte?

Arno Müller, der Initiator der Fluthilfe Bühl/Baden hat mich und auch weitere regionale Politiker oder politisch engagierte Menschen um Unterstützung gebeten. Ich hatte mich bei Ihm dann sofort gemeldet, da ich die Bilder vom betroffenen Gebiet kannte und ein Bekannter von mir bereits vor Ort war um mitzuhelfen. Das dieses in irgendeiner Weise politisch gesehen werden kann, wurde mir erst durch die Reaktion einiger Kritiker aufgrund unserer FB Posts bewusst.

Ich habe bislang über ein Woche im Lager gearbeitet, Spenden angenommen, sortiert und persönlich 2mal vor Ort in das Flutgebiet gefahren. Bei der letzten Fahrt sind wir aufgrund der zeitlichen Verspätung und dem daraus folgenden abladen von Hand erst gegen 6:30 Uhr morgens wieder nach Hause gekommen. Parteiwerbung hätte ich schneller und einfacher bekommen können, wenn das mein Ziel gewesen wäre. Einfach ein Bild aus dem Krisengebiet und eines bei der Abnahmestelle. Das ist allerdings nicht meine Art. Ich stehe für das was ich tu und wenn ich etwas mache, dann mit ganzem Herzen.

Zu diesem Thema gab es auch 2 sehr unterschiedliche Berichte. Einer vom Badischen Tagblatt vom 29.07.2021 und einer vom BNN/ABB

Herr Seiler vom BNN hat es nicht für nötig empfunden mit mir persönlich zu sprechen oder mit jemandem vor Ort an den Ablieferstellen, welche im Übrigen von einem Hauptmann der Bundeswehr geleitet wird. Dieser ist selbst Mitglied der Jungen Union. Lediglich das bei der letzten Fahrt aufgrund des Kapazitätsengpasses genutzte Lager in Zülpich wird von Mitgliedern der dieBasis koordiniert, aber von einem „Nicht Partei Mitglied“ zur Verfügung gestellt.

Im Gegensatz zu Herrn Seiler hat Herr Holzmann vom BT mehrmals mit mir telefoniert, an den jeweiligen Abladestelle verschiedene Leute angefragt und auch die Verbindung der Lager dort vor Ort zu der dieBasis hinterfragt. Der Artikel im BT stellt klar, dass niemand, auch nicht an den Abladestationen wusste, dass hier überhaupt jemand von irgendeiner Partei mit dabei war.

Ich weiß auch nicht wer von den Helfern oder Spender einer Partei angehört, außer einer Bekannten die mitgeholfen hat und diese ist Mitglied der FDP.

Dass dieBasis überhaupt so involviert war, liegt in dem glücklichen Umstand dass die Kreisverbände in der betroffenen Region durch ihre in Arbeitsgruppen aktiven Mitglieder schnell ein funktionierendes Netzwerk aufgebaut hatten und so wussten wo Hilfe und in welcher Form diese benötigt wurde und wird. Sowohl in diesem Netzwerk als auch an den Abladestationen spielt das Thema Partei keinerlei Rolle. Es geht um die Menschen vor Ort und die haben gerade andere Probleme als sich um Politik zu kümmern.

Ich hatte den Eindruck dass bei manchen Menschen Hilfe nur dann genehm ist, wenn die politische Einstellung für gut befunden wurde.

Ich werde mit Arno weitermachen da die Menschen noch für längere Zeit Hilfe benötigen werden (auch nach den Wahlen…)

Aktuell suchen wir ein neues Lager im Raum Bühl/Baden um dann wieder gezielt die Spenden in die Orte bringen zu können wo sie am dringendsten benötigt werden.

Von den Kritikern würde ich mir wünschen dass sie einfach eine Schaufel in die Hand nehmen und vor Ort mithelfen. Die können dort jeder Hilfe gebrauchen.

Ich hoffe das die Antwort für Sie ausreichend ist, ansonsten können sie mich auch sehr gerne telefonisch kontaktieren.

Viele Grüße

Ralf Baßler