Was unternehmen Sie konkret gegen den sogenannten Pflexit? ich verliere zur Zeit extrem viele langjährige, erfahrene Kollegen. sie können nicht mehr, sie wollen nicht mehr .

Dass das System selbst krank ist, daran gibt es wohl keinen Zweifel.

Einfach zu sagen die Pflegekräfte brauchen mehr Geld, das wäre zwar ein erster Schritt, würde aber auf Dauer die Überlastung auch nicht verändern. Deshalb wäre es wichtig erst einmal die Istzustände aufzunehmen und mit Pflegekräften, Patienten und Leitung zu sprechen.

Innerhalb unserer Partei dieBasis gibt es bereits die AG Gesundheit in der die Themen der Pflegeberufen mit unseren, in diesen Berufen arbeitenden Mitgliedern besprochen und an Verbesserungsideen gearbeitet wird. 

Herr Spahn möchte ja mit dem Intensivpflegegesetz die Menschen mit Beatmung in Heime zu verlegen, was zusätzlich zu Belastung des Personals führen wird und für die betroffenen Personen die aus den Familien gerissen werden einer Abschiebung gleich kommt.

Grundsätzlich ist meine persönlich Einstellung, dass nur jemand einen guten Job machen kann der in seinem Beruf zufrieden ist, ihn mit Spaß und Freude ausführt und die entsprechende Wertschätzung erfährt.

Ein paar Punkte die für mich wichtig wären und deren Durchführbarkeit aus meiner Sicht ermöglicht werden müsste:

Höhere Gehälter für das Pflegepersonal

Überdenken der Fallpauschalen

Einführung unterschiedlicher Arbeitszeitmodelle, damit auch junge Mütter oder Väter die Möglichkeit gegeben wird trotz Elternschaft den Beruf auszuüben.

Verstärkte Ausbildung von Personal mit entsprechender Vergütung, damit auch wieder junge Menschen in den Beruf kommen.

Es gäbe sicher noch viel mehr was zu verbessern ist, dazu müssten aber nicht die Experten, sondern, wie schon oben beschrieben, die Menschen die in den Berufen arbeiten, befragt werden. 

Es ist auch zu überprüfen in wie weit die Pflegebetriebe überhaupt ausreichen Gelder bekommen um eben die Personalkosten tragen zu können und wo und in welcher Form die Gelder aus den Pflegeversicherungen letztendlich verwendet wird. 

Das Gesundheitswesen insgesamt ist eine der größten Baustellen und muss am dringlichsten angegangen werden. 

Bei 21 Klinikschließungen im letzten Jahr und weiteren geplanten Schließungen sowie der aktuellen Altersstruktur des Personals ist ansonsten ein Fiasko vorprogrammiert wofür es dann keine "Pandemie" mehr benötigt.