Sollte nicht ein Gesetz beschlossen werden, dass die wichtigsten Funktionen aller Internetseiten auch ohne Cookies und Tracking nutzbar sein müssen?
Sehr geehrter Herr Baßler,
mich stört seit längerem, dass immer weniger Internetseiten noch funktionieren, ohne das Cookies zugelassen werden. Häufig gibt es zwar sehr umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten, die aber wohl kaum jemand durchgeht. Viel zu selten kann angeklickt werden: „Cookies verweigern“ – und die Internetseite funktioniert trotzdem. Zusätzlich werden die Surfer auf fast allen Seiten getrackt, ohne echte Chance, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Zudem besteht, nach meiner Ansicht, zunehmend die Gefahr, dass persönliche Daten von Dritten weitergegeben werden. Vielleicht auch beim Home-Office?
Wäre es nicht besser für das schnelle Surfen und den Datenschutz, wenn Internetnutzer das Setzen von Cookies generell ablehnen könnten und die wesentlichen Funktionen der Internet-Seiten wären dann trotzdem gegeben? Und wenn der Nutzer in Browser angibt, dass er nicht verfolgt werden will, dann auch tatsächlich nicht getrackt wird? Wie ist ihre Meinung dazu?
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Großmann,
ihre Frage kann ich recht kurz beantworten.
Ich stimme mit Ihnen überein.
Der Nutzer sollte selbst entscheiden können ob er den bequemen Weg geht und damit allerdings die Nachvollziehbarkeit seiner Seitenvorlieben preisgibt, oder ob er frei und selbstbestimmt sich im Internet bewegt, ohne dass ihm seine angeblichen Vorlieben ständig angeboten werden.
Ein Cookie speichert den Besuch einer Seite ja nicht nur auf der eigenen Festplatte, das wäre zum Wiederauffinden genutzter Seiten vielleicht noch zu überlegen, sondern durch die Übermittlung auch auf dem Server des Seitenbetreibers. Und schon deshalb müsste aufgrund der Möglichkeit des Datenmissbrauchs die Entscheidungsfreiheit und die Möglichkeit der generellen Ablehnung beim Nutzer liegen.
Viele Grüße
Ralf Baßler