Frage an Rainer Blum von Gernot B. bezüglich Gesundheit
Hallo Herh Blum,
Sie waren ja im letzten Bundestag nicht vertreten und sind deshalb auch nicht in den Konflikt geraten, sich zwischen Fraktionsdisziplin und eigenem Gewissen entscheiden zu müssen, aber wie hätten Sie denn letztes Jahr in Sachen "Legalisierung religiös motivierter Genitalverstümmelungen an nicht zustimmungsfähigen Jungen" gestimmt?
Ich würde Sie mit Erststimme wählen, weil sich bei Ihnen im Kandidatencheck die größte Übereinstimmung zu meinen Ansichten ergeben hat. Ihren Mitbewerber Prof. "Dr. med." Karl Lauterbach (SPD) könnte ich hingegen wegen seines Verhaltens bei der genannten Abstimmung auch dann nicht wählen, wenn er sich hier im Kandidatencheck beteiligt hätte und sich die größte Übereinstimmung mit ihm ergeben hätte.
Mit freundlichen Grüßen
Gernot Back
Sehr geehrter Herr Back,
vielen Dank für Ihre Frage. Mit der Beantwortung bringen Sie mich in innere Konflikte.
Gesundheit und Würde sind für mich schützenswert. Ein Mensch, dem in seinem Kulturkreis die religiös motivierte Beschneidung untersagt wird, kann seelischen Schaden erleiden. Medizinisch können aber auch bei dem Eingriff Fehler unterlaufen. Welche Entscheidung ich treffe, sie wird von einigen Gruppen immer als „falsch“ angesehen. Eine Enthaltung ist im Bundestag möglich, aber ich empfinde sie bei dem Thema als nicht ehrlich. Mein Ansatz ist, dem Betroffenen mit 14 Jahren selber ein aktives Wahlrecht für die Beschneidung zu geben. Ich würde mich also gegen die „religiös motivierte Beschneidung an nicht zustimmungsfähigen Jungen“ aussprechen.
Ich hoffe, meine Argumentation hilft bei ihrer Entscheidung.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Blum