Frage an Rainer Bensch von Klaus-Dieter M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Holger Bensch,
die Mitglieder des Bremischen Landtags (Bremische Bürgerschaft) haben als erstes Deutsches Landesparlament, am 16. Mai 2013 auf Grund der Petitionen ( Nr.: L 18/54 und L 18/160 *), einen jährlichen Anti-Mobbing-Tag befürwortet und einstimmig beschlossen. Dafür wurde die Bremische Bürgerschaft, am 28. November 2014, mit dem Anti-Mobbing-Award 2014 ausgezeichnet**.
Wie haben Sie von der Auszeichnung erfahren? Werden Sie sich künftig weiterhin aktiv gegen Mobbing engagieren?
Mit freundlichen Grüßen
K. M.
Quellen:
*) https://petition.bremische-buergerschaft.de/documents/L18-160_May_11a17e7de.pdf
**) http://www.mobbing-web.kdm13.de/antimobbingaward/anti-mobbing-award-2014.php .
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Frage. Zunächst möchte ich Sie ermutigen, Ihr Engagement im Bereich Anti-Mobbing fortzusetzen.
Auch ich sage: Mobbing ist ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem, ob am Arbeitsplatz, im privaten Umfeld, im Internet oder in der Schule. Besonders Kinder und Jugendliche bedürfen dabei des Schutzes vor verbalen und körperlichen Attacken, da sie den Erniedrigungen mit dem Ziel der sozialen Ausgrenzung oftmals hilflos gegenüber stehen. Herr M., in unserer Bremischen Verfassung steht, dass jedes Kind ein Recht auf Entwicklung und Entfaltung seiner Persönlichkeit, auf gewaltfreie Erziehung und den besonderen Schutz vor Gewalt, Vernachlässigung und Ausbeutung hat (Artikel 25). Hört sich doch gut und selbstverständlich an, oder? - Die staatliche Gemeinschaft achtet, schützt und fördert demnach die Rechte des Kindes und trägt Sorge für kindgerechte Lebensbedingungen. Vor diesem Hintergrund hat das Land Bremen insbesondere dafür Sorge zu tragen, dass Kinder und Jugendliche nicht Opfer von Mobbing werden. In Bremen existieren bereits zahlreiche Initiativen und Aktivitäten gegen Mobbing. Ein jährlicher Anti-Mobbing-Tag in den Bundesländern kann EINEN TEIL DAZU BEITRAGEN, die bestehenden Maßnahmen in Bremen nachhaltig zu unterstützen und zu einer stärkeren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit führen. Bei der Vielzahl der "besonderen Tage" (Welt-Aids-Tag, Welt-Tierschutz-Tag usw.) verliert man schon fast den Überblick- auch die Medien begleiten nicht immer die entsprechenden Tage und damit einhergehenden Aktionen. Ich wurde somit durch diese Frage von Ihnen an den Anti-Mobbing-Tag erinnert.
Gegen Mobbing aktiv vorzugehen im Alltag gehört für mich zu den Selbstverständlichkeiten. Ich arbeite seit etwa 20 Jahren in verschiedenen Verwendungen in der stationären Pflege, habe berufsbegleitend Pflegemanagement und Gesundheitswissenschaften studiert und meine Diplom-Arbeit im Bereich Arbeitspsychologie geschrieben. Auch das Thema "Mobbing" spielte dabei eine kleine aber nicht unbedeutende Rolle. Wir alle sind gefordert, im täglichen Umgang miteinander höflich, respektvoll und zugleich wachsam und mutig miteinander umzugehen und zu kommunizieren. Wer auch nur ansatzweise Mobbing-Entwicklungen erkennt, ist gefordert, einzuschreiten und zu helfen. Dabei kann es ratsam sein, sich professioneller Hilfe zu bedienen. Selbsthilfegruppen und Foren sind EINE Möglichkeit; hier in Bremen gibt es viele Möglichkeiten, unter anderem bei : http://www.mobbing-selbsthilfe-bremen.de/
Insofern werde ich, wo ich kann, in meinem persönlichen Verhalten und bei alltäglichen Beobachtungen gegen Mobbing aktiv vorgehen.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Bensch