Frage an Rainer Bensch von Horst-Peter W. bezüglich Soziale Sicherung
Wir gehen, laut Prof. Opaschowski in Bezug den Demografischen Wandel sehr harten Zeiten entgegen.
Die Baby bomer gehen in kürzester Zukunft in Rente, jeder Dritte ist dann ein Rentner, zwei Arbeitnehmer müssen für drei Rentner arbeiten, das kann doch nicht gut gehen!
Sind da die Flüchtlinge nicht eine Chance für uns, welche wir mir allem Engagement nutzen sollten?
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich stimme Ihnen zu, dass der sogenannte "Demografische Wandel" eine sehr große gesellschaftliche Herausforderung darstellt und nach Lösungen verlangt. Bei Veranstaltungen zu diesem Thema sage ich immer, dass wir nicht von "Überalterung" sprechen sollten, da aus "über" schnell "überflüssig" verstanden werden kann. Ich sage immer, wir leben in einer Gesellschaft der "Unterjüngung"- dies wirft Fragen auf, und so beginnen Diskussionen um Geburtenquote, Familienpolitik, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gleichberechtigung von Mann und Frau usw. .
Damit unsere Sozialversicherungen stabil bleiben (können), müssen wir auch die Chance, Flüchtlinge schnell und nachhaltig bei uns zu integrieren, ergreifen, und die zu uns geflüchteten Menschen als "Bereicherung" verstehen. Um hierfür die notwendige gesellschaftliche Unterstützung zu bekommen, müssen meiner Auffassung nach diejenigen, die aus sicheren Staaten kommen und nach der Asylprüfung abgelehnt werden, auch entsprechend abgeschoben werden.
Wer in kurzer Zeit anerkannt wurde, muss dann schnellstmöglich Deutsch lernen und in den Arbeitsmarkt integriert werden- flankiert von weiteren Integrationsmaßnahmen.
Sollten wir weder durch die Integration von Flüchtlingen noch durch wünschenswerte höhere Geburtenraten in den kommenden Jahren das von Ihnen o.g. Verhältnis Verhältnis von Arbeitnehmern und Rentenbeziehern zum Positiven ändern, dann stellt sich die politische Frage nach Alternativen wie zum Beispiel einem steuerfinanzierten "Bürgergeld" oder "solidarischem Grundeinkommen".
Der Demografische Wandel, da haben Sie völlig Recht, ist das große volkswirtschaftliche Thema unserer Zeit!
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Bensch