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Frage von Philip K. •

Frage an Rainer Arnold von Philip K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Arnold

Wir nehmen im Unterricht gerade Agumentieren durch.
Unsere neuste These zu der wir Pro und Contra finden sollen, heißt: Sollte es für Imigranten, die beim Sprachtest schlecht abgeschnitten haben, einen Sprachkurs geben?
Ich bin beim Recherchieren auf diese Seite gestoßen und würde gerne Ihre Meinung dazu hören.

Mit freuntlichen Grüßen
Philip Kober

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kober,

die Frage der Sprachkenntnisse von Neuzuwanderern und dauerhaft hier lebenden Ausländern sind im Zuwanderungsgesetz geregelt, das am 1.1.2005 in Kraft getreten ist. Dabei ist der Gesetzgeber davon ausgegangen, dass Sprachkompetenz eine Schlüsselqualifikation darstellt, ohne die für den Einzelnen keine Integration möglich ist.

Deshalb erhalten Neuzuwanderer, Ausländer, die dauerhaft in Deutschland leben wollen sowie Spätaussiedler ein staatliches Grundangebot zu Integration. Diese Kurse bestehen aus einem Sprachkurs sowie einem sogenannten Orientierungskurs, der Wissen über die Geschichte, Kultur und Rechtsordnung in Deutschland vermittelt.

Die genannten Gruppen haben aber mit dem Zuwanderungsgesetz erstmals nicht nur den Anspruch auf diese Angebote, sondern sie haben gleichzeitig auch die Pflicht, Sprachkenntnisse zu erwerben und nachzuweisen. Das betrifft zum Beispiel auch Ausländer mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung, die eine unbefristete Genehmigung erhalten möchten. Es betrifft weiterhin hier lebende Ausländer, denen seitens der Agentur für Arbeit eine solche Maßnahme nahe gelegt wird, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Ebenso müssen nachziehende Familienangehörige (außer Kleinkindern) einfache deutsche Sprachkenntnisse nachweisen. Für meine Partei war dabei wichtig, dass es nun auch Angebote für Ausländer (im Amtsdeutsch die sogenannten „Bestandsausländer“), die bereits vor dem Zuwanderungsgesetz hier gelebt haben, aber wenig Möglichkeiten zum systematischen Ausbau ihrer Sprachkenntnisse hatten. Wegen ihrer gesellschaftlichen Stellung im Herkunftsland hatten hier besonders ausländische Frauen kaum die Möglichkeit an allgemeinen Integrationsmaßnahmen teilzunehmen. Für diese Frauen wird es besondere Angebote geben. Alle diese Anstrengungen, gemeinsam mit einem aufrichtigen und konstruktiven Dialog, tragen dazu bei, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft in Deutschland ihre Zukunft als eine gemeinsame Zukunft gestalten und darauf kommt es an.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Arnold