Portrait von Rainer Arnold
Rainer Arnold
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Rainer Arnold zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Lorenz D. •

Frage an Rainer Arnold von Lorenz D. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Arnold

da Sie Mitglied im Ausschuss für Verteidigung sind, fordere ich Sie hiermit auf, jeglicher deutschen Beteiligung an einem Militäreinsatz gegen Russland, im Kontext der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine, sowohl durch die Nato, als auch durch Deutschland, aktiv und vehement zu widersprechen und einen Einsatz der Bundeswehr zu verhindern.

Ich bitte Sie hiermit um Stellungnahme zu dieser Problematik.

Meine Aufforderung geschieht mit dem Hintergrund, dass die Ukraine anscheinend die Nato um militärische Hilfe bittet.

Portrait von Rainer Arnold
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Dietrich,

uns allen bereitet die Lage in der Ukraine Anlass zu großer Sorge. Der Fokus liegt hier auf der Halbinsel Krim, wo derzeit die Lage unübersichtlich ist und pro-russische bewaffnete Kräfte im Einsatz sind.
Aus diesem Grund muss sich jetzt die Diplomatie beweisen. Es ist von größter Bedeutung, dass angesichts der bestehenden Eskalation in den nächsten Stunden und Tagen wieder miteinander gesprochen wird. Das betrifft vor allem direkte Gesprächskanäle zwischen der ukrainischen Übergangsregierung und dem Kreml. Dabei ist aber auch ganz klar: Die Hauptverantwortung für diese Verschärfung der Lage hat Präsident Putin zu verantworten. Die Androhung militärischer Gewalt und das Vorgehen auf der Krim bewegen sich völlig außerhalb des Völkerrechts. Und hierauf müssen die internationale Staatengemeinschaft und die Europäische Union reagieren. Die Konsequenz kann dabei jedoch nicht eine Gesprächsverweigerung des Westens sein. Im Gegenteil: Es muss jetzt darum gehen, eine Balance zu finden zwischen deutlichen Antworten und diplomatischen Initiativen. Deutschland setzt sich daher mit aller Kraft für eine diplomatische Lösung zur Beruhigung der Lage ein. Die Initiative von Außenminister Steinmeier in Brüssel, die unabhängige Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit einer Untersuchung zur Klärung der Fakten zu betrauen, ist der richtige Weg. Sie verschafft den diplomatischen Bemühungen Zeit und kann so mit beitragen, dass sich die erhitzen Gemüter wieder abkühlen. Beides ist dringend notwendig.

In diesen Zusammenhängen an militärische Antworten der westlichen Staatengemeinschaft auch nur zu denken, hieße, Öl ins Feuer gießen.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Arnold