Frage an Philipp Lengsfeld von Wolfgang K.
Sehr geehrter Herr Dr. Lengsfeld.
in einer Studie der Privaten Hochschule ESTM in Berlin wird festgestellt, dass von den 215,9 Milliarden Euro, mit denen Griechenland im Rahmen der ersten beiden Rettungsprogramme von den europäischen Partnern und dem Internationalen Währungsfonds unterstützt wurde, nur 9,7 Milliarden Euro und damit weniger als fünf Prozent direkt an Griechenlands Staatshaushalt gingen.
Aus der veröffentlichten Analyse geht hervor, dass mit 139,2 Milliarden Euro (das sind ca. 64 Prozent der Gesamtsumme) Schulden zurückgezahlt und Zinsen beglichen wurden. Die direkten Kapitalhilfen für Banken beliefen sich auf 37,3 Milliarden Euro oder 17 Prozent. Knapp 30 Milliarden Euro wurden als Anreiz für Investoren genutzt, damit die sich an dem Forderungsverzicht von 2012 beteiligten.
( http://static.esmt.org/publications/whitepapers/WP-16-02.pdf )
Unabhängig davon, wie Ihr Abstimmverhalten zur Regierungserklärung am 27.02.2012 in dieser Frage war, bitte ich Sie eindringlich zu erklären:
1. warum diese Riesensumme zur "Rettung" der Banken verwendet wurde
2. was Sie tun werden, diesen Mißbrauch von Steuermitteln aufzuklären und die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zu ziehen, falls das in irgendeiner Weise beabsichtigt ist.
Ich verweise auf die Veröffentlichungen der Bundesregierung unter
https://www.bundesregierung.de/ContentArchiv/DE/Archiv17/Artikel/2012/02/2012-02-27-merkel-griechenland.html
Ihrer freundlichen zeitnahen Antwort sehe ich gern entgegen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kliemand