Frage an Philipp Lengsfeld von Velten H.
Sehr geehrter Herr Dr. Lengsfeld,
ich würde gern ihre Argumente hören die Sie dazu bewogen hat gegen den Antrag "Vorschnelle Neuzulassung von Glyphosat verhindern" zu stimmen.
MfG
Sehr geehrter Herr Heyn,
vielen Dank für Ihre Fragen zu Glyphosat.
Die aktuelle Debatte um die Neueinstufung von Glyphosat, das ja in Deutschland seit 40 Jahren zugelassen ist, geht auf eine Unterorganisation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zurück. Auch innerhalb der WHO ist deren Warnung vor Glyphosat als krebserregend wissenschaftlich umstritten.
In Deutschland obliegt die wissenschaftliche Abschätzung eines tatsächlichen Risikos bei der Anwendung und Aufnahme von Stoffen dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Es kam auch bei der jüngsten turnusmäßigen Neubewertung von Glyphosat zu dem Schluss, dass bei sachgerechter Anwendung keine Gefahr für die menschliche Gesundheit bestünde. Ich sehe keinen Grund, an der Expertise des BfR zu zweifeln. Zumal es sich mit seiner Einschätzung im Einklang mit anderen nationalen und internationalen Bewertungsbehörden befindet.
Mir ist nicht bekannt, dass sich das BfR mit Ihrer konkreten Frage nach den Auswirkungen auf Bienen bereits beschäftigt hat. Es ist jedoch den zuletzt aufgestellten Vermutungen negativer Auswirkungen von Glyphosat auf Muttermilch und Bier nachgegangen und hat Entwarnung gegeben ( http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2016/08/bfr_studie_bestaetigt__kein_glyphosat_in_muttermilch_nachweisbar-196563.html ; http://www.bfr.bund.de/cm/343/vorlaeufige-einschaetzung-zu-gehalten-von-glyphosat-in-bier.pdf ).
In Deutschland gelten sehr strenge Auflagen für Lebensmittel. Und es ist richtig, dass sich der Deutsche Bundestag auch mit (Neu)Zulassungen bspw. von Glyphosat befasst. Aufgrund oben genannter Überlegungen teile ich Ihre Bedenken aber nicht und habe daher für die Neuzulassung gestimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Philipp Lengsfeld MdB