Frage an Philipp Hartewig von Hans T. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Hartewig,
in Ihrer Rede zur Listenkandidatur beklagen Sie, dass sich „über 56 Prozent aller Sachsen” „sich in einem gefährlichen Maße ‚überfremdet‘“ fühlen würden. Sie sagten weiter, dass Sie sich einen „Diskurs mit allen politischen Mitbewerbern” wünschen. Soll man darunter verstehen, dass Sie auch eine Koalition oder anders geartete Regierungszusammenarbeit befürworten mit Parteien, die ein diktatorisches System errichten wollen und offen ausländerfeindlich sind, wie der Alternative für Deutschland? Warum sollte ich die FDP wählen und nicht die AfD, wenn ich mich überfremdet fühle?
Mit freundlichen Grüßen
H. T.
Sehr geehrter Herr Torfstecher,
zunächst einmal vielen Dank für Ihre Fragen. Eine Koalition mit der AfD
kann ich mir nicht vorstellen, da sie offen rassistisch, diskriminierend
und rückwärtsgewandt ist. Die Gesellschaftspolitik der AfD halte ich
daher nicht mit unserer liberalen Grundhaltung vereinbar. Das schließt
aber nicht aus, dass man weiter kommuniziert. Gerade aufgrund dieser
schweren Differenzen möchte ich die AfD inhaltlich stellen und ihren
Positionen mit guten Argumenten begegnen. Auch im persönlichen Gespräch
nur zu ignorieren löst auch nicht die Probleme, d.h. wir werden so
beispielsweise nicht Vorurteile bei entsprechenden Anhängern abbauen können.
Die 56 Prozent (Quelle:
https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/221871?page=1) habe ich
nur in der Rede erwähnt, da es für die Gesellschaft schlecht ist, wenn
sich 56 Prozent der Menschen mit etwas unwohl fühlen. Die Antwort der
Politik darf aber keine ausgrenzende Politik, sondern muss eine
integrierende sein, d.h. eine klare weltoffene Haltung, aber auch das
rechtsstaatliche Durchsetzen der Regeln, wozu auch konsequente
Abschiebungen, sofern rechtlich geboten, gehören.
Ich hoffe, ich konnte mit meiner Antwort die Irritationen etwas
klarstellen. Gern beantworte ich noch weitere Fragen dazu.
Liebe Grüße
Philipp Hartewig