Peter Walter
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Peter Walter zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Dr. Bruno K. •

Frage an Peter Walter von Dr. Bruno K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Walter,

halten Sie Ihre lapidare Art, wie sie legitime Fragen von Bürgern, wie Herrn Langenfeld, beantworten, für passend?

Wehrpflicht: Fast überall um uns herum wurde in Europa die Wehrpflicht aufgegeben, nur 7 Jahre rot-grüne Regierung war dazu nicht fähig. Auch die Grünen haben die Anträge der FDP zur Aussetzung der Wehrpflicht abgelehnt. Also machen Sie uns bitte nicht weis, die Grünen seien gegen die Wehrpflicht. Versprochen haben sie dies den Wählern, nur gehalten haben Sie ihr Versprechen nicht. Schieben Sie bitte also nicht auch die Unfähigkeit und/oder Unwillen Ihrer Partei auf Ihr Lieblingsfeindbild Mann.

Männergesundheit: In der Prostatakrebsvorsorge bestehen soziale Ungerechtigkeiten. Die gesetzliche Prostatakrebsfrüherkennung umfasst nämlich lediglich die Tastuntersuchung und die ist schon seit 1970 veraltet. Neue Untersuchung wie Urinuntersuchung, transrektaler Ultraschall oder PSA-Bestimmung sind darin nicht enthalten. Kostenpunkt dafür 100€. Das müssen Männer selber bezahlen. Sie antworten darauf nur, sie lassen sich die Untersuchungen machen, die sie für notwendig halten. Schön für Sie. Sie können sich diese auch leisten, aber denken Sie auch einmal an andere. Ein sozial Schwacher kann sich eine ausreichende Prostatakrebsuntersuchung leider nicht leisten und ist auf eine gerechte gesetzliche Krebsfrüherkennung angewiesen. Außerdem ist die Benachteiligung der Männer in der gesetzl. Hautkrebsfrüherkennung nicht verfassungskonform. Wo bleibt her Ihre Forderung nach Gleichstellung?

Jungenpolitik: Ihre Aussage, wie ich sie verstehe, Jungen wiesen pauschal eine minderwertigere emotionale Kompetenz auf als Mädchen ist m.E. Jungen feindlich. Unabhängig davon ist nicht erst seit PISA und den Shell-Studien bekannt, dass Jungen die großen Verlierer der deutschen Bildungs- und Jugendpolitik sind. Trotzdem hält die rot-grüne Regierung an ihrer beispiellosen Jungen ausgrenzenden Bildungs- und Jugendpolitik fest.

MfG

Dr.Köhler

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Doktor Köhler!

Ich kann mich nicht erinnern, eine einzige Frage in diesem Forum lapidar beantwortet zu haben! Meine Art der Beantwortung hat mir u.a. bei der örtlichen (CDU-)Presse viel Lob eingebracht. Dies nur zur Kenntnis. Nehmen Sie bitte ebnfalls zur Kenntnis, dass die GRÜNEN der kleinere Koalitionspartner sind. Die alte, behäbige Dame SPD ist nicht so beweglich. Es nervt, wenn viele Leute meinen, dass wir Grünen die Macht hätten, alles in unserem Sinne zu verändern. Ja, wir könnten bei jeder SPD-Sturheit aus der Koalition austreten. Alternative? Klar, CDUCSUFDP würden sicherlich auch Ihren angegebenen Wünschen nicht mehr entgegenkommen als wir. Ich dachte, das wüssten Sie!

Dass es bei der Vorsorge für Männergesundheit Ungerechtigeiten, habe ich nicht bestritten. Dass ich mir das leisten kann, PSA-Bestimmungen und Unltraschalluntersuchungen machen zu lassen, ist teilweise richtig. Wie Sie sicherlich auch wissen, sind wir als Lehrer verpflichtet, uns in einer Privatkasse versichern zu lassen. Im Übrigen: Sollte Ihr Arzt oder der Arzt sozial Schwacher die Untersuchungen nicht machen wollen, wechseln Sie den Arzt! Das spricht sich ganz schnell rum, wer etwas macht und wer nicht! - Woher kommt jetzt eigentlich noch das Argument, dass SozialhilfeempfängerInnen ihre Zähne auf Staatskosten sanieren lassen? Ich verstehe manchmal die Argumentation wirklich nicht mehr. Auch ich kann nicht mehr tun als zu recherchieren. Das gleiche verlange ich aber auch von Ihnen!

Zur letzten These: Noch einmal: Jungen verfügen nicht über eine minderwertige emotionale Kompetenz. Das habe ich auch nie gesagt. Fakt ist jedoch- und - glauben Sie jemandem, der an der Basis arbeitet - dass Jungen permanent die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, von ihren Vätern zum großen Teil als "Männer" erzogen werden, von ihren Müttern in ganz vielen Fällen als kleine Prinzen hoffiert werden und vielleicht auch deswegen auf die Verliererstraße geraten. Die rot-grüne Regierung betreibt k e i n e ausgrenzende Bildungs- und Jugendpolitik! Diesen Vorwurf bitte ich durch handfeste Beweise zu untermauern!

In Erwartung einer weiteren Stellungnahme

Peter Walter