Peter Walter
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Dr. Bruno K. •

Frage an Peter Walter von Dr. Bruno K. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Walter,

Sie fragen: „Können wir uns darauf einigen, dass wir uns in der Gesellschaft gemeinsam bemühen sollten, für beide Geschlechter gleiche Bedingungen zu schaffen?“

...Nein, dies widerspricht Gender Mainstreaming. Es ist Chancengleichheit zu schaffen. Bei den weiblichen Mitbürgern fordern Sie ja auch Chancengleichheit. Warum nicht auch bei männlichen Mitbürgern? Warum hat die Regierung so ein großes Problem damit, auch Jungen Chancengleichheit zugestehen zu wollen?

Sie schreiben: „Es gibt keine ausgrenzende Bildungspolitik Jungen gegenüber! Wenn nur Projekte für Mädchen angeboten werden, dann liegt es vielleicht auch daran, dass kein Mensch diese Projekte für Jungen anbietet. Das Bundesbildungsministerium nehme ich hier gar nicht aus.“

...Wenn das Bundesbildungsministerium eine Vielzahl von Mädchenprogrammen anbietet aber kein einziges Jungenprogramm, trotz der Kenntnis der Bildungssituation, ist DIES EINE JUNGEN AUSGRENZENDE BILDUNGSPOLITIK. Meine Frage ist, WARUM eine Jungen ausgrenzende Politik betrieben wird.

Sie schreiben: „Ein spezieller "Girls-Day" ist Quatsch, solange es nicht auch einen "Boys-Day" gibt, der Jungen Chancen und Möglichkeiten der Mitarbeit in Mädchen-typischen Bereichen aufzeigt und sie am allgemeinen gesellschaftlichen Leben teilhaben lässt.“

...eben, aber einen Boys-Day gibt es eben nicht. Sie sind jetzt der erste Grünen-Politiker der dies bemängelt.

Einen ganz wichtigen Beweis der Jungen ausgrenzenden Jugendpolitik hätte ich noch, der vor allem Ihre Partei betrifft: Die Ausländerbeauftragte (Ihrer Partei!) des Bundestages hat im Dezember einen Migrantenbericht „Viele Welten leben“ herausgebracht, in dem ausschließlich die Lebenssituation weiblicher Migrantenjugendlicher dargestellt wurde. Obwohl männliche Migrantenjugendlichen ebenso Integrationsprobleme haben, hat Ihre Migrantenbeauftragte diese einfach unter den Tisch gekehrt. Ein klarer verstoß gegen Gender Mainstreming.

Gruß

Dr. Köhler

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Dr. Köhler!

Schön, dass Sie mir doch noch Kritikfähigkeit bescheinigen. Ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, WARUM keine Jungenprojekte angeboten worden sind. Allerdings glaube ich mich zu erinnern, dass für sehr viel Geld von Jugendämtern sog. Rehabilitierungsprogramme für auffällige und schwererziehbare JUNGEN in Südamerika, in Portugal etc. durchgeführt worden sind. Eine nicht für alle Menschen nachvollziehbare Maßnahme. Mit der letzten Bemerkungen haben Sie Recht - dies ist ein klarer Verstoß. Ich habe Ihre Kritik bereits an Frau Marie-Luise Beck weitergeleitet.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Walter