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Peter Sönnichsen
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Frage von Rita H. •

Frage an Peter Sönnichsen von Rita H. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Guten Tag Herr Sönnichsen,

Was werden Sie und Ihre Partei bei einer Regierungsbeteiligung vor dem Hintergrund seit Jahren zweistelliger Wachstumsraten in der Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln aber rückläufiger Bio-Anbaufläche in SH als einzigem Bundesland ganz konkret unternehmen, um die Wachstumschancen einer ökologisch orientierten Landwirtschaft in SH wahrzunehmen? Welche Gründe für das schlechte Abschneiden SH’s im Bundesvergleich haben Sie bereits identifiziert, wie sollen diese abgestellt werden?

Freundliche Grüße
Rita Heß

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Heß,

in 2010 wirtschafteten in Schleswig-Holstein 14.123 konventionelle landwirtschaftliche Betriebe und 432 Ökobetriebe (3,1 %) (Stat. Information Nr. V/2011 vom 30.05.2011). Wir streben eine vielfältige Agrarstruktur an, in der auch ökologisch wirtschaftende Betriebe ihren Stellenwert haben und deren Mittelpunkt Familienbetriebe mit gut ausgebildeten Unternehmerinnen und Unternehmern stehen. Wir streben eine hohe Wertschöpfung in unserem Land durch Verarbeitung, Veredelung und Vermarktung der hiesigen Erzeugnisse an. Die verantwortungsvolle Nutzung natürlicher Ressourcen ist für uns die Grundlage einer nachhaltigen Landwirtschaft.

Im letzten Jahr ist die Anzahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe nicht stärker zurückgegangen als die Anzahl der konventionell wirtschaftenden Betriebe. Auch stehen die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse der Ökobetriebe denen der konventionell wirtschaftenden Betriebe in nichts nach. Zudem weisen die Ökobetriebe deutlich höhere Zahlungen aus Agrar-Umwelt-Maßnahmen bzw. Flächenprämien für den ökologischen Landbau auf. Durchschnittlich waren die 15.200 € im Vergleich zu 2.400 € im Durchschnitt aller Haupterwerbsbetriebe.

Die Umstellungsförderung für Ökobetriebe ist in den Jahren der Übergangsphase richtig und notwendig. Nach der Behauptung am Markt besteht jedoch keine Notwendigkeit, mit dem Ökolandbau lediglich eine bestimmte Betriebsform - nicht eine konkrete Leistung - am finanziellen Dauertropf des Landes zu halten. Darüber hinaus ist auf Grund der desolaten Finanzsituation des Landes keine andere Entscheidung zu verantworten.

Das in Schleswig-Holstein nur 3,3 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche für den Ökolandbau zur Verfügung stehen, liegt weniger an der weggefallenen Förderung sondern vielmehr an der stärkeren Konkurrenz auf vergleichsweise guten Böden. Schleswig-Holstein ist im Bundesvergleich ein Gunststandort für hochproduktive Landwirtschaft, was den Umstieg auf den Ökolandbau betriebswirtschaftlich schwierig gestaltet. Das auf Dauer durch den Staat ausgleichen zu wollen, kann politisch nicht gewollt sein.

Mit freundlichem Gruß

Peter Sönnichsen, MdL