Frage an Peter Sokolowski von Otto L. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Sokolowski,
Sie haben sich im Kandidaten-Check mit folgender Begründung gegen das bedingungslose Grundeinkommen ausgesprochen:
„Das ist keine Alternative zu unserem Sozialstaat mit den bestehenden Sicherungssystemen. Die Regelsätze wollen wir auf mindestens 420 € anheben um eine teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen“
Diese Begründung überzeugt mich nicht, da die Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens sehr überzeugend nicht nur die Finanzierbarkeit,dieses Projektes sondern auch die mittelfristig zum Scheitern verurteilten Bemühungen zur Reparatur des bestehenden Systems belegen können. Ganz zu schweigen von der durch ein Grundeinkommen zu erwartenden erheblichen Freisetzung produktiver und kreativer Kräfte in unserer Gesellschaft. Haben Sie sich dazu schon einmal den auch als DVD erhältlichen überzeugenden Film "Grundeinkommen" von Daniel Häni und Enno Schmidt angesehen. Wenn nicht, empfehle ich Ihnen dringend diesen Film.
Es würde mich wundern, wenn Sie nach einer ehrlichen Auseinandersetzung mit diesem Film Ihre aktuelle Position noch einfach aufrecht erhalten können.
Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.
Prof. Dr. O. Lüdemann, Spiekeroog,
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Lüdemann,
der von Ihnen angesprochene Film ist mir leider nicht bekannt. Ich glaube, dass unserer Sozialsystem grundsätzlich einer Überprüfung bedarf. Das soziale Sicherungssystem in Bezug auf Rente, Krankenversicherung und auch eine Grundsicherung, sowie Kindergrundsicherung sind Dinge die überlegt werden müssen. Die bestehenden Regelungen des ALG II sind sicher noch sehr verbesserungswürdig bzw. durch ein anderes System zu ersetzen. Eine erschöpfendere Antwort zu diesem Thema kann ich ihnen im Moment nicht geben. Wir können uns sicher in Zukunft noch darüber austauschen. Ich würde mich freuen weiter von ihnen zu hören. Nichts desto trotz hoffe ich, dass sie bei den anderen politischen Themenfeldern eine größere Übereinstimmung mit der Grünen Politik finden.
Mit freundlichen Grüssen
Peter Sokolowski