Frage an Peter Schowtka von Klaus W. bezüglich Wirtschaft
In der Region wird über zunehmenden Fachkräftemangel geklagt. Meiner Meinung nach gibt es einen Zusammenhang zwischen den erheblich unter Tarif gezahlten Löhnen und der Abwanderung von Fachkräften aus der Region.
Was kann aus Sicht ihrer Partei dagegen unternommen werden? In der Vergangenheit wurden diese "Billiglöne" von ihrer Partei als Standortvorteil gepriesen.
Sehr geehrter Herr Wesely,
gern möchte ich auf Ihre Frage antworten.
Der Grund für die Abwanderung von Fachkräften aus der Region in der Vergangenheit lag an fehlenden Arbeitsplätzen. Wir werden aber in naher Zukunft eine starke Nachfrage für qualifiziertes Personal haben. Dies liegt vor allem an der demographischen Entwicklung und an der bisherigen Abwanderung. In diesem Zuge werden auch bei uns die Löhne wieder steigen - dies wird zu einer Trendumkehr auf dem Arbeitsmarkt führen. Wir setzen uns dafür ein, die Bildung unserer Kinder weiter zu verbesseren, damit unsere Unternehmen ihren Bedarf an qualifizierten Absolventen durch betriebliche Ausbildung sichern können. Weiterhin bemühen wir uns verstärkt, abgewanderte Fachkräfte wieder in unsere Region zu holen.
In Folge der besonderen wirtschaftlichen Lage Ostdeuschlands nach der Wiedervereinigung, haben die Tarifparteien einen gesunden Kompromiss für die Sicherung von Arbeitplätzen gefunden, deshalb kann man kaum von "Billiglöhnen" sprechen. Dies heißt aber nicht, dass es Menschen gibt, denen sittenwidrige Löhne gezahlt werden und deren Lohn nicht zum Leben reicht. Das Anliegen von Politik muss es sein, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit diese Menschen die Möglichkeit haben ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Dafür will ich mich einsetzen.
Ihr
Peter Schowtka