Frage an Peter Ramsauer von Johann N. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Dr. Ramsauer,
wenige Tage nach dem Verbot der genmanipulierten Maissorte MON 810 geht offenbar in Bayern der Forschungsanbau mit gentechnisch verändertem Mais mit einem Freilandversuch weiter.
Laut einem Bericht der Schwäbischen Zeitung vom 24.04.2009 (siehe
http://www.szon.de/news/politik/aktuell/200904240004.html ) will Monsanto demnächst im Kreis Kitzingen in Düllstadt auf 3,1 Hektar Fläche Genmais für Freisetzungsversuche aussäen.
Werden Sie sich dafür einsetzen, diesen Freilandversuch zu verhindern?
Mit freundlichen Grüßen
Johann Niedl
Sehr geehrter Herr Niedl,
ich danke Ihnen für Ihre E-Mail vom 24. April 2009.
Wie Sie der Presse entnehmen konnten, hat Frau Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner MdB am 14. April 2009 durch die Ziehung einer Schutzklausel den kommerziellen Anbau von Mon 810 bundesweit verboten. Diese Entscheidung wird von mir voll und ganz unterstützt. Sie war und ist angesichts der unterschiedlichen Risikobewertungen durch die fachlich befassten Bundesbehörden vom Vorsorgeprinzip geboten.
Dennoch bleibt die Forschung notwendig. Insbesondere müssen wir mehr darüber wissen, welche Wirkungen gentechnisch veränderte Pflanzen auf Mensch, Tier und Umwelt haben. Nur wenn diese negativen Wirkungen erforscht werden, können wir uns wappnen.
Zugleich bietet die Grüne Gentechnik die Chance, zukünftig mit Pflanzen, die beispielsweise extreme Trockenheit vertragen, das Welternährungsproblem zu lösen und Flüchtlingsströme zu vermeiden. Es besteht auch die Hoffnung, mit der grünen Gentechnik die Energieversorgung zu sichern. Um uns diese Chancen nicht zu verbauen, brauchen wir die Forschung und damit auch den Anbau von Mon 810 zu Forschungszwecken. Dabei müssen aber selbstverständlich höchste Sicherheitsmaßstäbe eingehalten werden.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Dr. Peter Ramsauer MdB