Frage an Peter Ramsauer von Dipl.-Phys. Helmut G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Ramsauer,
nachdem Frau Dr. Angela Merkel und die CDU im Blog von Anne Will (Frau Dr. Angela Merkel war gestern, 22. März 2009 einzigster Gast bei Anne Will - Thema: "Kanzlerin in der Krise") so viel Kritik bekommen hat (siehe: http://annewill.blog.ndr.de/2009/03/18/kanzlerin-in-der-krise/#comment-31609 ) und Frau Dr. Angela Merkel auf www.abgeordnetenwatch.de die BürgerInnen so missachtet, dass sie von den 318 an sie gestellten Fragen bisher noch nicht eine einzige beantwortet hat (siehe: http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_angela_merkel-650-5897.html ), wird es nicht höchste Zeit für die CSU eine/einen eigene/eigenen
Kanzlerkandidatin/Kanzlerkandidat aufzustellen und in allen Ländern
Landesverbände der CSU zu gründen, um vor der Bundestagswahl 2009 noch zu retten was zu retten ist ?
Beste Grüße
Helmut Gobsch
Bürger aus Halle(Saale)
Sehr geehrter Herr Gobsch,
vielen Dank für Ihren Eintrag vom 23. März 2009, in dem Sie einen eigenen CSU-Kanzlerkandidaten vorschlagen.
Die CSU und die CDU haben in den vergangenen 60 Jahren die Weichen für Deutschland gestellt: Westbindung, soziale Marktwirtschaft, Deutsche Einheit. Die gemeinsame Fraktion von CSU und CDU war in 13 von 16 Wahlperioden die größte im deutschen Bundestag. Der CDU alleine wäre dies nur wenige Male gelungen. Nur gemeinsam konnten CSU und CDU auch die bestimmende konservative politische Kraft in Deutschland sein. Um in Deutschland etwas zu bewegen, um wirtschaftspolitisch Kurs zu halten, und um Politik – basierend auf einem christlichen Wertefundament - zu betreiben, müssen CSU und CDU auch in Zukunft geschlossen kämpfen.
Würden CSU und CDU in Konkurrenz zueinander treten und in der Folge die
Fraktionsgemeinschaft im Deutschen Bundestag auflösen, die übrigens zu Anfang jeder Legislaturperiode bestätigt wird, so stünden sich zwei Parteien mittlerer Größe gegenüber, von denen jede für sich gegen die SPD in schwächerer Position wäre.
Kämen dann Differenzen hinzu, dann würden die gemeinsam erzielten Wählerstimmen hinter dem zurückbleiben, was bisher die CSU in Bayern und die CDU in den anderen Bundesländern allein erreichen konnten. Außerdem würde insbesondere die CSU ihre Identität verlieren, wenn sie z. B. in Sachsen-Anhalt antreten würde. Die CSU ist untrennbar mit dem Freistaat Bayern verbunden.
Wohin eine Parteientzweiung führt, haben wir bei Herrn Lafontaine gesehen. Mit einer Zersplitterung der bürgerlichen Wählerschaft wäre nur einer Partei gedient: Der SPD. Das wollen wir gemeinsam nicht. Deshalb setze ich zuversichtlich darauf, dass Sie auch in Zukunft Ihre Unterstützung für die Politik der CSU und zuhause in Sachsen-Anhalt mit Ihrer Stimme für die CDU zum Ausdruck bringen. Nur in einer starken Union können wir etwas für Deutschland bewegen.
Gemeinsam bereitet sich die Union nun auf einen sicherlich nicht einfachen Wahlkampf vor und wird alles dafür tun, das Wählervertrauen in dieser wirtschaftlich herausfordernden Zeit nicht zu enttäuschen. Unser gemeinsames Ziel ist es, mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel an der Spitze in einer bürgerlichen Koalition Deutschland aus der Krise zu führen. Dafür werden wir kämpfen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Dr. Peter Ramsauer MdB