Frage an Peter Ramsauer von Uwe v. F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Ramsauer
Ca. vor einem halben Jahr bin ich über die Rückseite unseres Personalausweises im wahrsten Sinne des Wortes gestolpert.
Mir war die Symbolik auf der Rückseite nicht klar. Die Symbolik ist nicht, wie anzunehmen ein kulturelles oder hoheitliches Symbol, sondern anscheinend etwas sehr Böses. Wenn Sie die Rückseite verkehrt herum halten, erkennen Sie eine altägyptische-babylonische Maske eines gehörnten Tieres. Ich fragte unseren katholischen Stadtpfarrer, Eugen Strasser-Langenfeld, was das zu bedeuten hat. Seine Antwort war wie aus der Pistole geschossen, daß er das kenne, das sei ein satanisches Zeichen.
Wir sprachen uns ab, das ich eine Auskunft über den Sektenbeauftragten einhole. Dieser antworte mir aber nicht schriftlich, sondern beschied mich am Telefon, daß das nichts zu sagen habe.
Nun meine ich aber, daß das natürlich im wahrsten Sinne des Wortes eine böse Angelegenheit ist. Verantwortlich für die Gestaltung ist ja das BMI. Der Personalausweis ist ein staatsbürgerliches Dokument und daher ist die Symbolik auch wesentlich. Hat hier Scientology evt. seine Hand im Spiel, ohne das das wer mitbekommen hat?
Ich wäre Ihnen sehr für eine Aufklärung verbunden, auch hinsichtlich des Verantwortlichen für die Gestaltung der Rückseite.
Mit freundlichem Gruß
Uwe v. Faltin
83435 Bad Reichenhall
Sehr geehrter Herr von Faltin,
vielen Dank für Ihre Frage vom 30. Mai 2008, in der Sie sich mit der Gestaltung der Rückseite des Personalausweises befassen. Nach geltendem Recht bestimmt - wie Sie zutreffend anmerken - das Bundesministerium des Innern die Muster der Personalausweise im Wege der Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates.
Der Personalausweis ist als Träger persönlicher Daten ein Sicherheitsdokument, bei dem der Fälschungsschutz von entscheidender Bedeutung ist. Die Gestaltung des Ausweises dient aus diesem Grunde ausschließlich dem Zweck, den Inhalt des Ausweises vor Verfälschungen und Manipulationen zu sichern sowie täuschend echte
Totalfälschungen unmöglich zu machen.
Der Untergrunddruck auf der Rückseite des Personalausweises ist als mehrfarbiges Ziermuster - eine so genannte Guilloche - gestaltet. Guillochen bieten einen bestmöglichen Schutz vor Fälschungen und Verfälschungen, sie bestehen aus äußerst feinen, teilweise miteinander verschlungenen Linien. Die komplizierten Formen werden mit speziellen Computerprogrammen erzeugt, diese Strukturen auf der Rückseite des Personalausweises sind so aufgebaut, dass sie sich passgenau in verschiedenen Farben zu einem harmonischen Gesamtbild ergänzen, ohne sich aber an irgendein bestimmtes Symbol anzulehnen. Ich selbst vermag auch bei noch so eingehender Betrachtung des Musters auf der Rückseite des Personalausweises keinerlei Anlehnung an ein bestimmtes Symbol - sei es nun eine Tiermaske oder irgendein etwas anderes - zu erkennen. Auch halte ich die Vermutung für geradezu abwegig, dass bei der Gestaltung des Musters Scientology „seine Hand im Spiel“ gehabt haben könnte.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Dr. Peter Ramsauer MdB