Frage an Peter Ramsauer von Cornelia S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Ramsauer,
Sie wollen sich eigentlich zum Wohle der Bürger einsetzen.
Barrierefreiheit ist ein Bürgerrecht.
Wie stehen Sie zur Barrierefreiheit?
1) DB und Barrierefreiheit
Getrickst: „Übereinkunft zwischen Bahn und Bund, 3900 kleinere Bahnhöfe, immerhin 69 Prozent aller Stationen, pauschal als „stufenfrei“ zu bewerten, auch wenn die Bahnsteige ausschließlich über Treppen zu erreichen sind.“
Quelle: Der Westen, „Die Deutsche Bahn ertrinkt in Problemen“
Unverantwortlich: “zwischen der DB [...] und Personen mit Behinderungen und Personen mit eingeschränkter Mobilität besteht kein Vertragsverhältnis“
Quelle: DB Station&Service, Zugangsregelungen für mobilitätseingeschränkte Menschen
Gutgläubig: „... wann und wie diese Ziele umzusetzen sind. Der Gesetzgeber habe das dem Programm der Deutsche Bahn AG überlassen, ...“
Quelle: Bundestag, Kleine Anfrage 16/1561
Barrierefreiheit ist für 50 % der Bevölkerung notwendig;
für 100% bedeutet sie Komfort und einen Qualitätsnachweis(!).
BMWT, „Wirtschaftsfaktor Alter“, (2010)
===> FRAGE: An welche Gesetze zugunsten der Barrierefreiheit muss die DB sich zwingend halten?
2) STUTTGART 21
Zukunftsfähig und barrierefrei sieht anders aus!
Verantwortungsträger sollten längst wissen:
Kein Komfort, u.a.:
- Bewegungsfläche auf Bahnsteigen pro Person unter 0,6 qm;
4 (!) Züge zeitnah ankommend.
Keine Sicherheit, u.a.:
- Entfluchtung Tiefbahnhof: Simulation 2012 grob fehlerhaft,
neue unveröffentlicht.
- Tunnel-Fluchtwege: 40 cm enger als erlaubt.
Keine Barrierefreiheit, u.a.:
- Engpässe: Gehspuren minimum 47 cm (Länge insg. 500 m!)
Wenn die DB den Brandschutz ernst nimmt, Verengung auf 37 cm absehbar!!!
- Gefälle: Das 6-fache(!) der Regel genehmigt.
Wegrollgefahr für Kinderwagen, Rollkoffer, Rollstühle (und Zügen!)
===> FRAGE: Übernehmen Sie Verantwortung für solch ein „Stuttgart 21“?
Ihrer Antwort sehen wir mit großem Interesse entgegen.
MfG
Cornelia Single