Frage an Peter Ramsauer von Toni L. bezüglich Umwelt
Sg.Herr Dr. Peter Ramsauer
Ich möchte sie mal fragen,was sie persönlich von CHEMTRAILS halten ??
Aber bitte nicht lügen,- lieber nicht antworten.
( Umweltgift für Tiere - Pflanzen und Menschen ? )
Vielen Dank für ihre meinung
Mfg Toni mit Kind und Enkelkind
Sehr geehrter Herr Langgartner,
vielen Dank für Ihre Anfrage zu Chemtrails.
Die Begriffsbildung „Chemtrail“ leitet sich von den englischen Begriffen „Contrail“ (Kondensstreifen) und „Chemical“ (Chemisch) ab. Im Vergleich und im Unterschied zu Kondensstreifen (Contrails) soll es sich bei Chemtrails um atmosphärische Phänomene handeln, die der Phänomenologie der Kondensstreifen ähneln, sich aber angeblich in ihrer Entstehung und Zusammensetzung von diesen unterscheiden. Im Unterschied zu Kondensstreifen wird bei Chemtrails vorausgesetzt, dass diese durch in der Atmosphäre versprühte chemische Substanzen erzeugt würden. Die Existenz von Chemtrails ist hingegen weltweit noch nirgendwo wissenschaftlich haltbar nachgewiesen.
In Abgrenzung zu den Chemtrails handelt es sich bei Kondensstreifen um natürliche Eiskristalle, die in hinreichend kalter Atmosphäre als Folge der Wasserdampfemissionen aus Flugzeugtriebwerken entstehen. Die Lebensdauer und weiter die Entwicklung der Kondensstreifen hängt von den jeweiligen atmosphärischen Bedingungen ab (insbes. von der Luftfeuchte, der Temperatur, aber auch von der Windscherung). Bei niedriger Feuchte lösen sich Kondensstreifen rasch wieder auf. Ist die Atmosphäre jedoch hinreichend feucht, können Kondensstreifen auch länger existieren und weiter wachsen bzw. sich weiter ausdehnen. Unter geeigneten Bedingungen können sie sich so zu großflächigen Zirruswolken (Contrail-Cirrus) entwickeln, die optisch nicht mehr von natürlichen Zirren unterscheidbar sind.
An dieser Stelle sei auch auf eine Stellungnahme des Umweltbundesamtes zum Thema „Chemtrails“ verwiesen (http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3574.pdf), in der die Sachlage noch etwas ausführlicher zusammengefasst wird. Auch die dortige Stellungnahme konstatiert, dass es für die Bildung so genannter Chemtrails keinerlei wissenschaftlichen Belege gebe.
Mit Blick auf die Sorge einer möglichen Bedeutung von "Chemtrails" als „Umweltgift für Tiere, Pflanzen und Menschen“ weise ich Sie darauf hin, dass derartige Zusammenhänge nicht zum Aufgabenbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Allgemeinen oder zu dem des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Speziellen gehört. Eine fachlich fundierte Bewertung derartiger Risiken kann hier daher nicht gegeben werden. Da Chemtrails entsprechend obiger Ausführungen jedoch bislang weltweit nirgendwo wissenschaftlich haltbar nachgewiesen wurden, bleibt deren Wirkung als Umweltgift aber nur ein theoretisches Risiko, das im Einzelfall und im Hinblick auf seine Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere jedoch von der Art und Konzentration der chemischen Substanzen abhinge.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Dr. Peter Ramsauer