Frage an Peter Ramsauer von Maik E. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Erdmann,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum generellen Überholverbot an
Autobahnbaustellen.

Bei Autobahnbaustellen wird die Verkehrsführung in aller Regel auf einem schmaleren Bereich verlagert, um daneben ungehindert die Bautätigkeit vornehmen zu können. Die dann zur Verfügung stehende Gesamtbreite lässt jedoch für die Überholfahrstreifen in aller Regel nur eine maximale Fahrzeugbreite von 2,00 m oder 2,10 m zu - Zeichen 264 Straßenverkehrs-Ordnung (StVO). Sollte der Fahrer trotz einer größeren Breite, den Fahrstreifen befahren, begeht er eine Ordnungswidrigkeit. Zwar weist der Fahrzeugschein jeweils die Fahrzeugbreite aus, dies berücksichtigt jedoch nicht die Außenspiegel. Wenn wie vorgeschlagen ein generelles Überholverbot angeordnet wird, so hindert dies nicht auf den beiden Spuren gleichauf nebeneinander zu fahren. Es ist außerdem mit einer Beeinträchtigung des Verkehrsflusses zu rechnen, denn die Fahrzeuge orientieren sich beim versetzten Fahren automatisch am langsamsten Fahrzeug, da ein Überholen ausgeschlossen ist. Falls sich Verkehrsteilnehmer auf der linken Baustellenspur unsicher fühlen, so haben sie nach dem Rechtsfahrgebot die rechte Fahrspur zu benutzen. Eine Änderung der Richtlinien zur Anlage von Baustellen sieht in einem Entwurf schmalere Markierungen vor, um somit zusätzlichen Verkehrsraum zu schaffen und wie vereinzelt bereits vorhanden, die linken Baustellenspuren auf Breiten von 2,10 m oder sogar breiter ausweisen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Dr. Peter Ramsauer