Frage an Peter Ramsauer von Gisela S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Ramsauer,
ich bitte Sie um Beantwortung von drei Fragen, die ich bzgl. Ihrer Äußerungen in der Sendung „Bericht aus Berlin“ betreffend „Stuttgart 21“ habe:
1.) Sie haben die Meinung vertreten, dass es bzgl. „Stuttgart 21“ kein Zurück mehr gebe, da das Projekt zu weit fortgeschritten sei. Würden Sie auch dieselbe Meinung vertreten, wenn es für Minister die Regelung gäbe, dass sie für Unfälle persönlich haftbar gemacht würden?
Oder anders ausgedrückt: Bei S21 gibt es Risiken wie bei keinem anderen Projekt. Wenn also im unterirdischen Bahnhof oder in den 60 km Tunnelstrecke ein ICE brennen würde und die Flammen nicht (rechtzeitig) gelöscht werden könnten (denn Sprinkleranlagen helfen nicht gegen Metallbrände, siehe Metallbrand bei Offenbach u.a.m.) – und es bestünde die Regelung, dass Sie persönlich eine bestimmte Summe an die Hinterbliebenen aller Opfer zahlen müssten – würden Sie auch dann noch die Meinung vertreten, dass S21 weitergebaut werden muß?
2.) Bahnvorstand Kefer verkündete in der Sondersitzung des Verkehrsausschusses am 14.12.2012, daß der Ausstieg aus S21 etwa 2 Milliarden Euro betrage.
Das vorgeschlagene Alternativprojekt K21 sieht zwar eine Sanierung der bestehenden Anlagen vor (die ohnehin erfolgen muss) – jedoch ist ein Bau des unterirdischen Hauptbahnhofs, des S-Bahnhof Mittnachtstraße und des ICE-Filderbahnhof am Flughafen nicht notwendig. Weiterhin wird für K21 nur ein Drittel der Tunnelstrecken benötigt. Insgesamt wird K21 zu einem Viertel bis einem Drittel der Kosten von S21 gebaut werden können.
Wie begründen Sie Ihre Aussage, alle anderen Alternativen würden möglicherweise genauso viel Geld verschlingen wie S21?
3.) Ministerpräsident Kretschmann sagte kürzlich, man befinde sich „in einem Stadium, wo noch nichts irreversibel ist“. Womit begründen Sie ihre davon abweichen geäußerte Meinung?
Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen für die letzte Woche im Advent und für Weihnachten,
Gisela Stoll