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Peter Ramsauer
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Frage von Peter K. •

Frage an Peter Ramsauer von Peter K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Ramsauer,

nach den politischen Beobachtungen der letzten Monate ist es nun leider doch wieder an der Zeit, einige Zeilen an Sie, die Verantwortlichen unseres Staatensystems zu verfassen. Spätestens, wenn in so offener und willkürlicher Haltung nicht mehr im Sinne des Volkes agiert wird, ist der Moment gekommen, als Bürger und Steuerzahler die Stimme zu erheben.

Die Finanzminister der EU haben in der jüngsten Sitzung das sog. „Rettungspaket für Griechenland“ in Höhe von 130 Milliarden Euro verabschiedet. Dagegen erhebe ich schärfsten Protest. Beim zweiten Griechenland-Paket sind die Steuerzahler einmal mehr die Verlierer. Schon vom ersten Rettungspaket ist bei den Bürgern Griechenlands NICHTS angekommen, wie sollte es bei diesem Zweiten besser sein, so lange die Griechische Regierung keine echten Reformen auf den Weg bringt?

Die Beteiligung der privaten Gläubiger muss viel höher ausfallen, und so lange die tatsächliche Beteiligung der privaten Gläubiger nicht zugesagt ist, darf dieses Rettungspaket für Banken (darum handelt es sich tatsächlich) nicht durch den Bundestag verabschiedet werden. Schließlich haben die Banken bereits einen erheblichen Teil ihrer Risikopositionen über den öffentlichen Sektor entsorgt, der in Aussicht gestellte Schuldenschnitt ist längst eingepreist.

Es ist inakzeptabel, die deutschen Steuerzahler noch mehr in die Haftung zu nehmen. Mit der jüngsten Entscheidung der EU-Finanzminister wurde ein großer Schritt weiter Richtung Haftungsunion gegangen. Eine solche ist lt. EU-Verträgen ausgeschlossen. Künftige Generationen werden dies tragen müssen, das ist aus heutiger Sicht unverantwortlich, diese Risiken einzugehen ist unvertretbar.

Ich bitte Sie um Kenntnisnahme und entsprechende Abstimmung. BItte beachten Sie daß ich mein Wahlverhalten entsprechend ausrichten werde.

Und nun meine Frage dazu: Werden Sie für oder gegen das sog. "Zweite Rettungspaket für Griechenland" stimmen?

Mit freundlichen Grüßen
Peter Kriwan

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Sehr geehrter Herr Kriwan,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 23. Februar zur Abstimmung über das „Zweite Rettungspaket für Griechenland“.
Ich verfolge wie Sie die Entwicklungen in Griechenland mit großer Sorge und Anspannung. Es ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum, zu glauben, man könne sich durch einfaches „Heraushalten“ den Folgen dieser Krise entziehen. Griechenland wird, egal welchen Weg es einschlägt, immer ein Teil Europas bleiben und damit auch ein Teil der europäischen Solidargemeinschaft. Die Politik unseres Landes steht in der Verpflichtung, auch zum Schutz seiner eigenen Bürger und Interessen, in der Griechenlandfrage kein unkalkulierbares Risiko einzugehen. Ein Zusammenbruch der ionischen Säule könnte auch das Gebäude Europas erschüttern, im schlimmsten Fall sogar zum Einsturz bringen, sollten Italien und Portugal folgen. Eine rein nationale Sichtweise der Problematik verkennt zum einen die Wichtigkeit Griechenlands für die europäische Zukunft und zum anderen die Wichtigkeit Europas als „Motor“ der deutschen Wirtschaft.

Es liegt daher im direkten Interesse Deutschlands zur Stabilisierung des Euro und Europas beizutragen. Denn als exportorientierte Nation profitieren wir in besonderem Maße von einem stabilen Euro. Nicht zuletzt kleinen und mittleren Unternehmen kommt die Tatsache zugute, dass mit der Einführung des Euro das Währungsrisiko in der Eurozone entfallen ist. Heute gehen mehr als 40 Prozent der deutschen Exporte in andere Eurostaaten. Zudem hat der Euro seit seiner Einführung für Preisstabilität gesorgt und damit die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger in den Eurostaaten gesichert. Dies zeigt: Wirtschaft und Wachstum in Deutschland sind untrennbar mit der Stabilität des Euro verbunden. Es liegt daher in unserem ureigenen Interesse, ein Auseinanderbrechen der Währungsunion zu verhindern und die notwendigen Maßnahmen für den Erhalt des Euro zu ergreifen.

Es mag umstritten sein, ein neues „Griechenlandpaket“ auf den Weg zu bringen, aber es könnte zu unabsehbaren Schäden führen, dies nicht zu tun und somit die Existenz der Europäischen Währungsunion aufs Spiel zu setzen. Denn von der Insolvenz eines Eurostaats wären alle übrigen Eurostaaten, einschließlich der dort ansässigen Finanzinstitute, Versicherungen, Rentenkassen und Unternehmen, in erheblichem Ausmaß betroffen. Die Folgen einer solchen Entwicklung hätte dann jeder Bürger ganz unmittelbar zu tragen. Darüber hinaus wird der deutsche Bürgschaftsrahmen durch das neue Rettungspaket nicht erhöht, denn die Finanzhilfen werden über den bereits vorhandenen Rettungsschirm EFSF finanziert. Bei der Abstimmung zum „zweiten Rettungspaket“ habe ich daher mit „Ja“ gestimmt.

Mit freundlichen Grüßen,

gez. Dr. Peter Ramsauer MdB

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