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Peter Ramsauer
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Frage von Rainer J. •

Frage an Peter Ramsauer von Rainer J. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Minister Ramsauer,

heute erfuhr ich aus den Nachrichten, daß Sie eine Helmpflicht für Radfahrer in den nächsten Jahren ins Auge fassen. Nach Gurtpflicht im PKW, Handyverbot ohne Freisprecheinrichtung, Maut für PKW, nun eine Helmpflicht für Radfahrer. Was soll noch kommen? Der Bürger ist nur noch Marionette der Politik. Seit 60 Jahren fahre ich Rad und bin noch nie gestürzt. Bis vor wenigen Jahren habe ich in Frankfurt am Main gelebt. Hier am Niederrhein und Westmünsterland fahren 100Tausende Bürger Rad. Überlassen Sie es den Menschen freiwillig mit der Helmverzierung zu fahren. Sie sollten sich mal im nördlichen NRW umsehen, vieleicht sehen Sie dann ein, so geht es nicht. Ich bin 69 Jahre jung, lasse mein Auto stehen, wann immer es geht.
Mit Helmpflicht bleibt mein Fahrrad in der Garage.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Jagfeld
Mündiger Bürger

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Jagfeld,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die Sie über abgeordnetenwatch.de an mich gerichtet haben.

Ich freue mich, dass zahlreiche Bürgerinnen und Bürger das Thema "Helmpflicht" aufgegriffen und dazu ihre Meinungen, Anregungen aber auch Bedenken und Kritik mitgeteilt haben. Die Widerspiegelung dieser sehr unterschiedlichen Eindürcke und auch Ihre persönliche Meinung sind für unsere weiterführende Arbeit sehr wichtig.

Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass das Radfahren in den letzten Jahren so eine groe Resonanz in der Bevölkerung gefunden hat und damit die Radfahrerinnen und Radfahrer zu einer beachtlichen Gruppe von Verkehrsteilnehmern geworden ist. Mittlerweile gibt es in Deutschland ca. 73. Mio. Fahrräder. Daran wollen wir festhalten. Also: Ihr Fahrrad, sehr geehrter Herr Jagfeld, soll keinen dauerhaften Garagenplatz bekommen

Die Aufgabe des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ist es, für Radfahrer und Fahrräder den rechtlichen Rahmen - vor allem bezüglich der Straßenverkehrsordnung (StVO) und der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) - zu erweitern und zu präzisieren und dadurch gleichzeitig für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. Aber auch die Erstellung des Technischen Regelwerkes zum Bau von Radwegen ist für mich ein wichtiges Anliegen. Um die Attraktivität des Radfahrens zu erhöhen, gilt es ebenso Kampagnen, Projekte und Pläne umzusetzen. Neben einer kologischen Mobilität sind auch festzustellende gesundheitliche positive Nebeneffekte von Nutzen. Ich möchte selbstverständlich auch, dass alle Radfahrer - ob jung oder alt - ihr Ziel verkehrssicher erreichen.

So wie vor Jahrzehnten beim Motorradfahren die Helmpflicht oder die Gurtpflicht zur Diskussion stand, wurde jetzt die Helmpflicht für Radfahrer in den Mittelpunkt der Gespräche gerückt. Die spontane Diskussion "PRO" und "KONTRA" sollte aber auf alle Fälle detaillierter in Augenschein genommen werden. Gerade bei der Verkehrserziehung der Kinder sollte auf das selbstverständliche Tragen von Helmen hingewirkt werden, eben auch durch die Vorbildwirkung der Erwachsenen.

Sehr geehrter Herr Jagfeld,
ich bin sehr interessiert und gespannt über weitere Diskussionen "Rund um die Helmpflicht". Ich würde mich freuen, wenn es ohne Pflicht zur Selbstverständlichkeit wird, einen Helm zu tragen. Auf diese Weise wäre letztlich ein Schritt getan, damit die Zahl der schweren Unfälle mit Toten und Verletzten auch unter den Radfahrern weiter sinkt. Mir ist aber auch bewusst, dass ergänzend die Einhaltung aller straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften - besonders der StVO - mageblich zur Verkehrssicherheit mit beitragen wird. In unserem neuen Verkehrssicherheitsprogramm ist dieses Thema natürlich auch enthalten. Im Mittelpunkt sollen zukünftig Aufklärungs- und Überzeugungskampagnen stehen, um das freiwillige Tragen von Fahrradhelmen (insbesondere bei Kindern und Jugendlichen) weiter zu fördern.

Mehr Informationen zum Verkehrssicherheitsprogramm finden Sie auf unserer Internetseite unter folgendem Link: http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2011/222-ramsauer-verkehrssicherheitsprogramm-2011.html

Mit freundlichen Grüßen

gez. Dr. Peter Ramsauer

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