Frage an Peter Kaiser von Ralf K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Kaiser,
sie schrieben:
"ein legal eingereister Ausländer, der hier eine Ausbildung macht, sollte sie auch beenden dürfen. Wir brauchen qualifizierte Arbeitskräfte, gleich welcher Herkunft. Das zeigen vor allem die Erfahrungen des Mittelstandes."
Das erinnert mich ein wenig an die "Greencard". Von den Nutzern dieser Regelung leben aber inzwischen auch die Hälfte aus den Sozialkassen. Laut Wirtschaftswoche haben wir 9,2 Mio Arbeitslose, wenn Fördermaßnahmen, Geringbeschäftigung, ABM usw. nicht mehr zur Beschönigung der Statistiken herangezogen werden.
Und Sie meinen, wir bräuchten noch mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland? Hier in meinem Bundesland (M-V) werden die jungen Leute nach Skandinavien exportiert, um sie vom Hals zu haben. Wer aber gründet dann hier noch Familien? Wer zahlt hier dann Steuern? Wer sichert als Konsument die restlichen Arbeitsplätze? Die NEUZUGÄNGE? Ich will mit meiner Familie kein Nomadenleben führen. Ich will Politik an den Interessen des Deutschen Volkes ausgerichtet. Deshalb wähle ich auch national.
Sehr geehrter Herr Kunert,
es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Zuzug von Ausländern und der Arbeitslosenquote. Fakt ist, dass das Handwerk nicht genügend qualifizierte Lehrlinge findet. In der Landwirtschaft und beim Weinbau findet man nicht genügend arbeitswillige Deutsche. Auch in der Gastronomie sieht es schlecht aus. Deutsche sind hier oft nicht bereit, für die angebotenen Löhne zu arbeiten. In Baden-Württemberg, dem Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, ist der Ausländeranteil am Höchsten. Wir haben einen Mangel an Ärzten und einen Mangel an hochqualifizierten Ingenieuren in einigen Bereichen. Sie sehen, dass eine florierende Wirtschaft nichts damit zu tun hat. Die USA, ein traditionelles Einwanderungsland, hat nach wie vor die stärkste Wirtschaftskraft der Welt.
Hinzu kommt: Auch wenn es bei den heutigen Arbeitslosenzahlen unvorstellbar erscheint, werden wir durch die Demographie in wenigen Jahren einen zunehmenden Arbeitskräftemangel haben!
Zuwanderung ist dafür natürlich keine Lösung - aber eine kontrollierte (!), nach den wirtschaftlichen Bedürfnissen ausgerichtete Zuwanderung kann die Effekte ein wenig abmildern.
Die Arbeitslosigkeit bei uns liegt nicht daran, dass es keine Arbeit gibt! Das kann ich Ihnen als Selbständiger versichern! Sie ist nur vielfach zu teuer - des Weiteren hemmen Ausbildungsschwächen, Strukturschwächen, bürokratische Gängelung und Tarifknebel die Entfaltung des wirtschaftlichen Potentials.
Was Mecklenburg-Vorpommern betrifft, so ist meiner Ansicht nach die Übernahme überholter westdeutscher Rahmenbedingungen mit ihren wirtschaftlichen Zwängen Schuld an der Misere. Ich setze auch hier auf Liberalisierung.
Gruß
Peter Kaiser
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