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Peter Heidt
FDP
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Frage von Sven V. •

Sehr geehrter Herr Heidt, Wie ist ihre Position gegenüber dem Einfluss von Konzernen wie z.B. Meta auf die öffentliche Meinungsbildung?

Stehen die Werbeeinnahmen in einem angemessenen Verhältnis zu den Steuerzahlungen in Deutschland?

Sehen Sie eine Pflicht der Unternehmen gegen Desinformation, Fakenews, Wahlbeeinflussung durch andere Staaten und zunehmende Verrohung der Sprache vorzugehen? Falls ja wie kann dies gewährleistet werden? Wie kann hier die Gesetzgebung verbessert werden?

Sehen sie auch kartellrechtlich Handlungsbedarf, da gerade bei den sogenannten "sozialen" Medien eine hohe Marktkonzentration vorliegt?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr V.,

Vielen Dank für Ihre Anfrage zu meiner Position gegenüber dem Einfluss von Konzernen wie Meta auf die öffentliche Meinungsbildung.

Konzerne wie Meta, ehemals Facebook, spielen eine zunehmend bedeutende Rolle in der Art und Weise, wie Informationen verbreitet und konsumiert werden. Diese Unternehmen haben sich das Ziel gesetzt, Menschen miteinander zu verbinden, was zweifellos viele positive Aspekte hat. Allerdings basiert ihr Geschäftsmodell auf der umfangreichen Sammlung von Nutzerdaten, um personalisierte Inhalte und Werbung zu schalten. Dies geschieht durch den Einsatz ausgeklügelter Algorithmen, die den Nutzern gezielt Informationen und Werbeanzeigen präsentieren.

Dieses Geschäftsmodell hat weitreichende Auswirkungen auf die öffentliche Meinungsbildung. Durch die Datenhoheit, die Meta besitzt, kann das Unternehmen direkten und indirekten politischen Einfluss ausüben. Ein bekanntes Beispiel ist die Weitergabe von Nutzerdaten an Cambridge Analytica, die diese Informationen für maßgeschneiderte Wahlwerbung z. B. in Trumps Wahlkampf nutzten, was erhebliche Konsequenzen für den politischen Prozess hatte. In diesem Zusammenhang lehne ich auch die von Meta geplante Einführung eines Bezahlabos strikt ab, denn es bedeutet nichts anderes, als das Verbraucher für ihr Recht auf Datenschutz bezahlen sollen. Diejenigen, die sich die 10,- Euro monatlich nicht leisten können oder wollen, sind gezwungen, eine massive Steigerung fragwürdiger Werbebeiträge in Kauf zu nehmen und müssen damit leben, dass die Plattform jede Menge persönliche Daten abgreifen wird.

Ein weiteres Problem ist das Entstehen sogenannter Echokammern durch die Algorithmen der Plattformen. Diese Echokammern verstärken bestehende Überzeugungen der Nutzer, ohne ihnen eine ausgewogene Perspektive zu bieten. Dies führt dazu, dass Menschen ihre Meinungen weniger hinterfragen und ein tieferes Verständnis für komplexe Sachverhalte verlieren, was die Grundlage für einen gesunden demokratischen Diskurs gefährdet.

Hinzu kommt, dass viele Menschen Social-Media-Plattformen als Hauptquelle für Nachrichten nutzen. Dies birgt die Gefahr der unkontrollierten Verbreitung von Fake News, die oft nicht schnell genug identifiziert und korrigiert werden. Trotz der Bemühungen von Meta, Prüfteams einzusetzen, sind diese Teams nicht in der Lage, die Menge an Falschinformationen effektiv zu bewältigen.

Meine Position ist deshalb, dass Meta und ähnliche Konzerne eine größere Verantwortung für die Auswirkungen ihres Handelns auf die öffentliche Meinungsbildung übernehmen müssen. Regulierungen wie der Digital Services Act (DSA) und das Digitale-Dienst-Gesetz (DDG) sind Schritte in die richtige Richtung, um sicherzustellen, dass die Grundrechte im Internet geschützt und die Verbreitung illegaler Inhalte erschwert wird. Diese Gesetze schaffen ein einheitliches Regelwerk für digitale Dienste innerhalb der EU und bieten Nutzern vereinfachte Meldewege für Desinformationen. Ebenso wird dazu beigetragen, dass es einen verstärkten Kinderschutz im Internet gibt.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Online-Anbieter, die ihre Dienste im Binnenmarkt anbieten, unabhängig von ihrem eigentlichen Sitz, die neuen Vorschriften beachten und ihrer Verantwortung gerecht werden. Gleichzeitig müssen wir in Deutschland und Europa unsere digitale Infrastruktur weiterentwickeln, um im Technologiewettbewerb mit den USA und China nicht ins Hintertreffen zu geraten. 

Mit freundlichen Grüßen

Peter Heidt

 

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