Können Sie verstehen, wenn Menschen anfangen, Politik für ein schmutziges Geschäft zu halten, wenn Statistiken so verfälscht werden, wie in Hamburg und Bayern geschehen?
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
die Berechnungsgrundlage und das Vorgehen waren zu jeder Zeit auf der Homepage des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) einsehbar und transparent nachvollziehbar.
Das LGL und Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek haben zu der Kritik und der Frage, ob es bei der statistischen Erfassung der Inzidenzen legitim ist, Personen mit unbekanntem Impfstatus der Gruppe der Ungeimpften zuzurechnen, bereits transparent und offen Stellung bezogen.
Vergangene Berechnungen und anschließende Nachermittlungen des LGL haben gezeigt, dass man mit dieser Methodik deutlich näher an der tatsächlichen Zahl der Fälle sei als wenn man umgekehrt handeln würde. Beispielsweise hatten im vergangenen September lediglich 60 Prozent der gemeldeten Corona-Fälle Angaben zum Impfstatus enthalten – das LGL berechnete anhand der vorliegenden Daten, dass für jeden Geimpften etwa 14 Ungeimpfte positiv auf das Corona Virus getestet wurden. Aufgrund von Nachermittlungen stieg der Wert des bekannten Impfstatus auf 80 bis 90 Prozent – tatsächlich lag das Verhältnis laut LGL auf Grundlage der zusätzlichen Daten nicht bei 1 zu 14, sondern bei 1 zu 12,1 und damit sehr nahe an der tatsächlichen Datenlage. Die überwiegende Anzahl der nachgemeldeten Fälle war also ungeimpft, was das Verfahren des LGL fachlich rechtfertigt und die Vorgehensweise erklärt.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Aumer
Quelle: Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)