Frage an Peter Altmaier von Jan N. bezüglich Energie
Auf 14% der deutschen landwirtschaftlichen Fläche werden Energiepflanzen für die Herstellung von Biogas, Biodiesel, Pflanzenöl und Bioethanol angebaut. Vergleicht man die Effizienz der Flächennutzung zur Stromproduktion, dann
schneiden PV-Kraftwerke um den Faktor 40 besser ab als Energiepflanzen. Silomais, der in Deutschland auf einer Fläche von ca. 1 Mio. ha angebaut wird, bringt 18 MWhel/ha, während es bei PV in üblicher Südausrichtung 700 MWhel/ha sind. Die Emissionsfaktoren der Stromerzeugung aus Biogas bzw. Biomethan liegen im Bereich von 164-188 g CO2-Äq/kWh. Bei PV sind es nur ca. 65 g CO2-Äq/kWh, damit schneidet PV um den Faktor 2-3 besser ab.
Wird eine Fläche aus der intensiven Landwirtschaft, bspw. aus dem Energiepflanzenanbau, herausgenommen, in Grünland umgewandelt und darauf eine PV-Freiflächenanlage errichtet, dann tritt weniger Erosion der Böden auf und die Biodiversität nimmt grundsätzlich zu. Pflanzenschutzmittel und mechanische Bearbeitung der Böden sind nicht mehr notwendig.
Quelle: https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf
Wieso werden Energiepflanzen auf Ackerflächen akzeptiert und subventioniert, während PV-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen nicht zulässig sind, obwohl energetisch, ökologisch und ökonomisch die Fakten für eine Zulassung auf Freiflächen spricht?
Sehr geehrter Herr Neumann,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 28.4.2021.
Das zum 1.1.2021 in Kraft getretene novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) trägt den von Ihnen beschriebenen Vorteilen dadurch Rechnung, dass die Flächenkulisse von bisher 110 Metern entlang von Autobahnen oder Schienenwegen auf einen Seitenrandstreifen von 200 Metern ausgedehnt wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Altmaier, MdB
Bundesminister