Frage an Paul Meyer-Dunker von Daniel S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Lieber Herr Meyer-Dunker,
mit ihren 18 oder 19 jahren sind Sie einer der jüngsten, oder vielleicht sogar DER jüngste Kandidat für die Hamburger Bürgerschaft. Andere Kandidaten können auf langjährige Erfahrung in der Politik und weitaus größere Lebenserfahrung zurückgreifen.
Warum denken Sie, dass Sie trotz ihrer mangelnden Erfahrung geeignet sind, die Interessen der Bürger zu vertreten?
Lieber Herr Schönfelder,
Vermutlich bin ich mit meinen noch sehr jungen 18 Jahren der jüngste Kandidat bei dieser Bürgerschaftswahl. Ich sehe das aber ganz und gar nicht als Nachteil.
Seitdem ich mich politisch engagiere befremdet es mich zutiefst, dass ich nirgendwo parlamentarische Ansprechpartner finde die auch nur annähernd in meinem Alter sind. Immer wieder beklagt man sich dass die Jugend heutzutage immer unpolitischer und politikverdrossener sei und die Wahlbeteiligung in der Altersgruppe der 18-25 jährigen so gering sei. Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich, denn diese Altersgruppe ist in der Regel mit 0 Abgeordneten parlamentarisch vertreten.
Ich möchte die Chance nutzen auf diese Gruppe zugehen zu können und sie in politische Prozesse mit einzubeziehen. Als 18-jähriger hätte ich ganz andere Möglichkeiten mit dieser Gruppe, trotz aber auch gerade wegen dieses eventuellen Mandates, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Abgesehen von diesem grundsätzlichen Wunsch meinerseits, mich für eine politischere Jugend einsetzen zu können, gibt es m.E. noch andere Gründe mein Alter als Chance und nicht als Gefahr zu sehen und mir evtl. ihre Stimmen zu geben.
Braucht es beispielsweise wirklich "politische Erfahrung" um Probleme erkennen und bekämpfen zu können? Ich bin überzeugt davon, dass ich klare Ziele habe die ich verfolge von deren Richtigkeit ich überzeugt bin und von denen ich nicht abrücken werde. In parlamentarischer Verantwortung werde ich auf die Erreichung dieser Ziele zuarbeiten, aber nicht gegen den Bürger sondern indem ich ihn bei kontroversen Themen frühzeitig einbinde und ich glaube dass es mir mit meiner jugendlichen Art gelingen kann einen neuen Politikstil vorzuleben.
Hierfür braucht es keine "politische Erfahrung". Ein klarer Kompass, die Überzeugung für die richtige Sache einzustehen und die Chance für einen neuen Politikstil, in dem nicht nur der Bürger sondern endlich auch wieder die Jugend frühzeitig in politische Prozesse eingebunden werden und in der sie nicht das Gefühl haben, dass Politik an ihrem Köpfen vorbei betrieben wird ist dringend notwendig. Dafür stehe ich ein.
Deswegen bitte ich sie mein Alter nicht im negativen Sinne zu betrachten, sondern darin eine Chance zu sehen, eine Chance einer Generation wieder politische Repräsentanz zu verleien und diesem Land wieder zu einem neuen, moderneren und den Möglichkeiten des Internets auch gerecht werdenden Politikstil zu verhelfen. In diesem Sinne werbe ich um ihre Stimmen für die Piratenpartei und mich. Ich bin überzeugt davon dass sich mit einer Stimme an uns wenig verlieren, aber eine Menge verbessern lässt.
In diesem Sinne mit den besten Wünschen,
Paul Meyer-Dunker