Frage an Paul Lehrieder von Gerhard P. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Lehrieder,
warum wird eine Rentenversicherung für alle nicht zur Pflicht gemacht? Es gibt immer noch z.B. genügend viel Selbstständige, die freiwillig keine Rentenversicherung abgeschlossen haben oder anderweitig eine Altersvorsorge betreiben (Aktien, Fonds etc.).
Diese Personen erhalten dann zum Rentenalter eine Grundsicherung zu Lasten des Staates. Dies ist ungerecht gegenüber Arbeitnehmern, die trotz eines geringen Lohnes Rentenversicherungsbeiträge abführen!
Mit freundlichem Gruß
Gerhard Plaat
Sehr geehrter Herr Plaat,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur Rentenversicherung, die mich über Abgeordnetenwatch erreicht hat.
Mit der Zukunft der Altersvorsorge und der Rentenversicherung sprechen Sie ein sehr komplexes Thema an, an dessen Lösung wir seit Jahren arbeiten.
Als die unionsgeführte Große Koalition Ende 2005 die Verantwortung übernahm, waren die Fundamente der Rentenversicherung erheblich unterspült. 2005 war noch ein Vorziehen des steuerfinanzierten Bundeszuschusses notwendig, um die Renten im Dezember planmäßig auszahlen zu können. Zudem wurden die Rentenrücklagen zwischen 2002 und 2005 stetig abgebaut.
Mit den drei Säulen gesetzliche Rentenversicherung, betriebliche und private Altersvorsorge soll die Rentenfinanzierung wieder auf eine stabile Grundlage gestellt werden. Einfache Rezepte sind aber nicht zu erwarten. Alle Beteiligten müssen in die Diskussion um mögliche Lösungswege einbezogen werden.
Eine Rentenversicherungspflicht für alle steht dem entgegen. Niemand sollte gegen seinen Willen in die gesetzliche Rentenversicherung gezwungen werden. MIttel der Wahl ist, wie oben beschrieben, das 3-Säulenmodell der Rentenversicherung.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Lehrieder MdB