Guten Tag. Ihre pers. Meinung zu der Corona Impfpflicht ?? Werden Sie die auch bei der Abstimmung so vertreten?
Sehr geehrter Herr M.,
eine allgemeine Impfpflicht stellt einen schwerwiegenden Eingriff in das Recht auf körperliche Unversehrtheit dar. Die Entscheidung, ob eine Impfpflicht gegen das Corona-Virus eingeführt werden sollte, bedarf daher eines hohen Begründungsaufwands und einer komplexen und sorgfältigen Abwägung der unterschiedlichen Argumente. Ich möchte Ihnen gerne erklären, warum ich nach dieser Abwägung zur Einführung einer Impflicht tendiere.
Die gegenwärtigen Statistiken zur 7-Tage-Inzidenz und zur Hospitalisierungsinzidenz sprechen eine eindeutige Sprache. Die Zahl der an Corona erkrankten Personen liegt im Vergleich zum vergangenen Winter um ein Vielfaches höher. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt jedoch unter dem Vorjahresniveau. Zugleich ist die überwiegende Anzahl der Personen, die aufgrund einer Corona-Erkrankung intensivmedizinisch behandelt werden müssen, ungeimpft. Das zeigt, dass die Impfung sehr gut vor einem schweren Krankheitsverlauf schützt.
Die ganz überwiegende Anzahl der Experten bescheinigt den zugelassenen Impfstoffen zudem eine sehr gute Verträglichkeit und ein hohes Maß an Sicherheit. Nach Einschätzung der Experten stellen Langzeitfolgen nach einer Impfung eine extrem seltene Rarität dar. Ich bin weder Virologe noch Immunologe und verlasse mich daher - wie auch bei anderen medizinischen Fragen - auf die Einschätzung der Experten. Diese Einschätzung deckt sich zugleich mit meinen Erfahrungen. Sowohl mein Umfeld als auch ich persönlich haben die Impfung sehr gut vertragen.
Die derzeit notwendigen Corona-Maßnahmen gehen mit zahlreichen wirtschaftlichen und sozialen Nebenwirkungen einher. Ich sehe aus den oben genannten Gründen keinen besseren und sichereren Weg aus der Pandemie als die Impfung. In Bezug auf die Einführung einer Impfpflicht sind noch zahlreiche Fragen zu klären. Gleichwohl tendiere ich in Abwägung der Argumente zur Einführung einer Impfpflicht und teile in diesem Zusammenhang die Auffassung des Deutschen Ethikrates, der in seiner Stellungnahme vom 22. Dezember 2021 festhält, dass die Ausweitung der gesetzlichen Impfpflicht gerechtfertigt sei, „wenn sie gravierende negative Folgen möglicher künftiger Pandemiewellen wie eine hohe Sterblichkeit, langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen signifikanter Teile der Bevölkerung oder einen drohenden Kollaps des Gesundheitssystems abzuschwächen oder zu verhindern vermag.“
Mit freundlichen Grüßen
Patrick Schnieder