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Patrick Döring
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Frage von Heiko M. •

Frage an Patrick Döring von Heiko M. bezüglich Finanzen

Liebe Herr Döring,

ich bin nun 28 Jahre alt und möchte langsam anfangen für meine Alterversorge zu sparen.

Bei einem Abschluss einer Riester Rente bekomme ich jeden Monat eine gewisse Summe aus dem Steuersäckel bezuschusst. Wenn ich jedoch auf diesen Zuschuss verzichten möchte und es ohne Zuhilfenahme von Steuereinahmen selbst mit Aktien versuchen möchte, schlagt ihr mit einer 25% Abgeltungssteuer, 5,5 % Solidaritätszuschlag und nochmal 9 % Kirchensteuer (von der Abgeltungstseuer) zu.

Warum in aller Herrgottsnamen wird derjenige, der auf staatliche Zuschüsse verzichtet und sogar bereit ist höhere Risiken einzugehen auch noch mit derart hohen Steuern behaftet?

Lieben Gruß

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Mettelsiefen, vielen Dank für Ihre Nachricht.

Ihre Kritik an der Besteuerung von Aktien, zumal wenn sie der Altersvorsorge dienen, kann ich gut verstehen. Die FDP hat sich zwar stets für die Abgeltungssteuer eingesetzt, wir haben aber auch gleichzeitig die Beibehaltung der Spekulationsfrist eingefordert.

Mit ihren Steuererhöhungsplänen verkennen SPD und Grüne, dass eine hohe Kapitalbesteuerung nicht nur die Reichen trifft, sondern auch den Vermögensaufbau der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und damit deren gesellschaftlichen Aufstieg erschwert. Die FDP hat sich stets für eine angemessene Kapitalbesteuerung eingesetzt, wir wollen aber auch, dass es den Beschäftigten nach wie vor möglich ist, sich ein eigenes Vermögen aufzubauen.

Wir Liberale haben die private Altersvorsorge gestärkt und wollen diesen Weg fortsetzen. Riester-Produkte sind dank unserer Arbeit transparenter und attraktiver geworden. Bei der Basisversorgung im Alter haben wir die Förderhöchstgrenze angehoben. Wir haben die private Absicherung von Erwerbs- und Berufsunfähigkeit gestärkt und für erhebliche Erleichterungen beim Sparen mit Wohneigentum ("Eigenheimrente") gesorgt.

Unser Ziel ist die Alterssicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung zukunftsfest zu machen und sie zu einem stärkeren Maße durch private und betriebliche Vorsorge, mit einem Nebeneinander einer staatlichen Grundsicherung, einem Betriebsrentensystem und privater Vorsorge, ergänzen. Wir brauchen eine Mischung aus umlagefinanzierter und kapitalgedeckter Vorsorge, um unterschiedliche Risiken und Sicherheiten auszugleichen. Wir lehnen daher mit Blick auf die Generationengerechtigkeit eine Rücknahme der vergangenen Rentenreformen ab, die auf eine Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus, eine Stabilisierung der Beiträge und den Ausbau privater Vorsorge ausgerichtet waren. Eine Einheitsversicherung, zum Beispiel durch die Einbeziehung der berufsständischen Versorgungswerke, lehnen wir ab.

Private Vorsorge muss für jeden, auch Geringverdiener, attraktiv sein. Daher dürfen Einkommen aus privater und betrieblicher Vorsorge nur teilweise auf die Grundsicherung im Alter angerechnet werden. Dies ist ein wirksamer Beitrag, der Gefahr zukünftiger Altersarmut frühzeitig entgegenzuwirken. Die FDP möchte außerdem Selbständigen den Weg zur Riester-Förderung eröffnen.

Ihre Entscheidung, sich frühzeitig um die Altersvorsorge zu kümmern, ist für mich als Liberalen sehr vorbildlich, da Freiheit Verantwortung braucht.

Mit freundlichen Grüßen

Patrick Döring