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Frage von Andreas D. •

Frage an Patrick Döring von Andreas D. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Döhring,

warum haben Sie in der Süddeutschen Zeitung verlangt, daß Thilo Sarrazin nicht in der Sendung von Günther Jauch am 20.05.2012 auftreten soll?

Im Zusammenhang mit dieser obigen Frage möchte ich auch gerne wissen, ob Sie das neue Buch von Herrn Sarrazin "Europa braucht den Euro nicht" überhaupt gelesen hatten, BEVOR Sie Ihre in meiner ersten Frage angesprochene Äußerung getätigt hatten?

Letzte Frage zu diesem Themenkomplex: Sind Sie nicht auch der Meinung, daß es manchmal besser wäre, einfach nur den Mund zu halten, wenn man keine Ahnung hat?

Mit freundlichem Gruß

Andreas Damm

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Damm, vielen Dank für Ihr Nachricht.

Ich habe mich seinerzeit gegen Sarrazins Auftritt ausgesprochen, da ich seine Meinung zum Thema Euro für grundsätzlich falsch halte. Der Euro hat für Europa und Deutschland viel positives gebracht. Die Teuerungsrate in Deutschland ist so niedrig wie vor 2002 oder sogar niedriger als zu Zeiten der DM. Die Wirtschaft hat massiv vom Wegfall der Wechselkursschwankungen und der Umtauschkosten profitiert. Auch Sie profitieren davon, wenn Sie bspw. ins Ausland fahren um Urlaub zu machen oder grenzüberschreitend einkaufen. Das Gros der Volkswirte ist sich einig, dass eine Rückkehr zu nationalen Währungen nur unter desaströsen Kosten bewerkstelligt werden kann.

Eine massive Aufwertung einer nationalen deutschen Währung oder eines "Nordeuros" hätte ferner unmittelbar Auswirkungen auf die Exportchancen der deutschen Wirtschaft und damit auch auf Arbeitsplätze in unserem Land.

Zudem hat die Währungsunion eben auch eine politische Dimension. Ihr jetzt als wirtschaftlich stärkstes Land in Europa einseitig den Rücken zu kehren würde von unseren Nachbarn als ein Akt der politischen Isolation bewertet. Wenn wir uns bei unserer Währung wie ein trotziges Kind an die Seite stellen, werden wir Europa und die Währungsunion politisch nicht besser machen.

Mit freundlichen Grüßen
Patrick Döring, MdB