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Patrick Döring
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Frage von klaus s. •

Frage an Patrick Döring von klaus s. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

lieber herr döring !

was genau wollten sie mit ihrer in den medien weit verbreiteten aussage zur "tyrannei der masse" genau ansprechen ? ist ihnen die begriffsdefinition der "demokratie" als abgeordneter einer partei , die von einem gewissen ( grösseren oder kleineren ) teil jener "masse" , in der sie offensichtlich momentan nur die eigenschaften eines tyrannen erkennnen möchten geläufig ?
oder ist ihre wahrnehmung eher dergestalt : wenn die "masse" ihre partei wählt , besteht sie aus verständigen bürgern , wählt sie aber die konkurrenz wird sie von ihnen als "tyrannisch" empfunden ( und dies formulieren sie auch öffentlich so ) ?

kurz gefragt : haben sie verstanden , wie demokratie funktioniert ? auch ganz ohne jene persönlichen empfindungen , die sie offensichtlich zu solcherlei aussagen verleiten ??

ich habe nicht den eindruck , dass sie in diesem spannungsfeld zwischen persönlicher wahrnehmung und übergeordnetem politischem prinzip unterscheiden möchten ......

sie haben hier die gelegenheit , diesem doch eher besorgniserregenden eindruck entgegenzutreten , ich erwarte ihre antwort mit spannung ....... :-)

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Scharff,

vielen Dank für Ihre Frage vom 28.03.2012 bezüglich meiner Teilnahme bei der ARD Sendung „Berliner Runde“ am 25.03.2012. Gerne gebe ich Ihnen Auskunft.

In Anlehnung an den im 19. Jahrhundert von Alexis De Tocqueville geprägten Begriff „Tyrannei der Mehrheit“ bezog ich mich in der Berliner Runde auf das Mehrheitsprinzip, den Minderheitenschutz und die Meinungsfreiheit im heutigen Demokratiediskurs. Bezeichnenderweise löste diese Kritik einen so genannten „Shitstorm“ im Internet aus: Meinungen oder Personen des öffentlichen Lebens werden von Internetnutzern in großer Zahl diffamiert und beleidigt. Meist herrscht dabei ein rüder bis unverschämte Umgangston vor. Die eigene Person wird dabei häufig hinter abstrakten Benutzernamen und Nicknames verborgen.
Im der Folge entstehen oft Zerrbilder der öffentlichen Meinung. Mehrheiten werden suggeriert, die de facto gar nicht vorhanden sind. Die Proteste zu Stuttgart 21 und die anschließende Volksabstimmung zeigte beispielhaft: Es hat nicht immer derjenige Recht, bzw. eine Mehrheit, der am öffentlichsten seine Meinung mitteilt.
Sicher sind erleichterte Beteiligungs- und Mitteilungsmöglichkeiten eine erfreuliche Entwicklung, die die Distanz von Bürgern und Politikern verringern können. Eine Grundvoraussetzung für diesen demokratischen Austausch ist jedoch beidseitiger Respekt.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Ausführungen weiterhelfen. Im Falle weiterer Fragen können Sie sich gerne wieder an mich wenden.

Mit freundlichen Grüßen

Patrick Döring, MdB