Welche Versäumnisse sehen Sie bei der Digitalisierung der Bildung und welche ganz konkrete Maßnahme würden Sie ergreifen, um das Thema voranzutreiben?

Oft gab es an Schulen keinerlei medienpädagogische Möglichkeiten, weder geeignete Ausstattung, noch entsprechend ausgebildete Lehrkräfte. Auch am letzten Punkt muss man anknüpfen, nicht nur bei der Vergabe von Mitteln aus dem "Digitalpaket".

Lehrkräfte mussten sich zusätzlich zur gestiegenen Belastung auch noch selbst informieren und eigene Konzepte entwickeln, um beispielsweise Fernunterricht möglich zu machen.

Ich würde gerne regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte anbieten, maßgeschneidert auf die jeweiligen Anforderungen der Schulen, der Lehrkräfte und der Klassen. Wichtige Punkte hierbei sind aber auch Datenschutz und Gesundheitsrisiken von übermäßigem digitalen Medienkonsum. Die in diesen Kursen erworbenen Fähigkeiten können dann auch gut an die Schüler weitergegeben werden.

Wichtig sind diese Weiterbildungen insbesondere für Lehrkräfte, die selbst weniger Erfahrungen im informationstechnischen Bereich sammeln konnten, beispielsweise, weil ihre Ausbildung schon einige Jahre zurück liegt und damals digitale Medienpädagogik noch keinen Stellenwert hatte.

Der Bund kann hier allerdings nur zweckgebundene Gelder vergeben - für die konkrete Umsetzung sind die Länder gefragt.