Frage an Otto Lederer von Gerhard G. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Maisfelder, soweit das Auge reicht.
Grüne Wiesen, auf denen nichts mehr blüht.
Zu hoher Nitratgehalt im Trinkwasser wegen überdüngter Felder.
Ich sehe die Lebensgrundlage in Bayern u.a. wegen verfehlter Agrarpolitik gefährdet.
Sie tragen dafür Mitverantwortung
Wie gedenken Sie als Mitverantwortlicher dieser Bedrohung entgegen zu steuern
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie sprechen darin ein wichtiges Thema an, das uns alle bewegt. Deshalb möchte ich Ihnen gerne Folgendes dazu mitteilen:
Im Bezug auf Ihre Darstellung "Maisfelder, soweit das Auge reicht" ist anzumerken, dass zum Beispiel in Ihrem Heimatlandkreis Rosenheim deutlich weniger als 10% der land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen mit Mais bepflanzt sind. Dem gegenüber gibt es über ein Dutzend Naturschutzgebiete und mehr als 30 Landschaftsschutzgebiete im Landkreis, deren Flächen rund das Dreifache gegenüber der Maisanbauflächen im Landkreis ausmachen.
Obwohl im Landkreis Rosenheim die Milchviehhaltung eine bedeutende Rolle einnimmt, ist die Badewasserqualität der heimischen Seen hervorragend und der Nitratgehalt im Trinkwasser in einem Bereich, der deutlich unter den Grenzwerten liegt. Dies zeigt, dass Landwirtschaft und Trinkwasserschutz bzw. Biodiversität keine Gegensätze sein müssen. Dennoch gibt es auch in Bayern Regionen, in denen die Nitratbelastung im Grundwasser problematisch ist. Genau dort müssen spezielle Maßnahmen umgesetzt werden, um die Situation zu verbessern, wie zum Beispiel zeitliche Sperren zur Ausbringung von Gülle oder verpflichtende Untersuchungen der bewirtschafteten Flächen zur Düngeplanung.
Darüber hinaus investiert der Freistaat Bayern mehr als jedes andere Bundesland in agrar- und naturschutzpolitische Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässer-, Boden- und Klimaschutzes sowie zur Förderung der Biodiversität und zum Erhalt unserer Kulturlandschaft. Mit dem bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm, unserem Kulturlandschaftsprogramm und anderen Maßnahmen, wie zum Beispiel dem bayerischen Landschaftspflegeprogramm oder dem Erschwernisausgleich für artenreiche Streuwiesen, sind wir auf einem guten Weg, gemeinsam mit den bäuerlichen Familienbetrieben eine nachhaltige und ressourcenschonende Landbewirtschaftung umzusetzen. Fast die Hälfte unserer bäuerlichen Betriebe nehmen diese Angebote wahr und setzen sie auf einem Drittel der landwirtschaftlichen Flächen Bayerns um. Ich möchte mit meiner Arbeit im Bayerischen Landtag weiter dazu beitragen, dass der bayerische Weg in punkto Landwirtschaft und Umweltschutz fortgesetzt werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Otto Lederer, MdL