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Frage von Alexander O. •

Frage an Otto Lederer von Alexander O. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Lederer,

am vergangenen Montag fand in der Gemeinde Bad Feilnbach eine Infoveranstaltung zum Thema Brennerbasis-Tunnel Nordzulauf statt. Im Kern ging es um eine mögliche Trassenführung durch das Gemeindegebiet und deren Auswirkungen.
Was dort bezüglich der Folgen und Auswirkungen auf Natur und Mensch durch ein derartiges Bauwerk beschrieben wurde, hat mich sehr betroffen gemacht.
Die Realisierung eines derartigen Projekts wird die Kulturlandschaft und natürliche Vielfalt im gesamten Rosenheimer Land – egal wo die neue Trasse letztlich führen sollte – unwiderruflich zerstören.
Mich verwundert, dass von der Politik eine Verlagerung des Lkw-Straßenverkehrs auf die Schiene der Bestandsstrecke nicht mit Nachdruck – auch bereits in der Vergangenheit – verfolgt wird. Dabei sind die vorhandenen Kapazitäten heute auf dieser Strecke bei Weitem noch nicht ausgelastet.
Ebenso würden die rein materiellen Kosten für eine notwendige Modernisierung und Anpassung der Bestandsstrecke nur einen Bruchteil im Vergleich zu einer neuen Trassenführung ausmachen.
Deshalb meine Fragen an Sie:
1. Inwieweit setzen Sie sich gegen eine unwiederbringliche Zerstörung unserer Natur in unserer Heimatregion ein?
2. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass bezüglich der Kapazitätsprüfung und -prognose der Bestandsstrecke mit offenen Karten gespielt wird?
3. Was werden Sie meinen Kindern und Enkelkindern antworten, wenn sie Sie fragen, warum deren Lebensraum durch ein mehr als fragwürdiges Projekt kaputt gemacht wird?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr O.,

ich möchte mich bei Ihnen für Ihre Fragen bedanken. Es freut mich, dass Sie sich mit den Planungen zum Brenner-Nordzulauf auseinandersetzen und mich hierzu kontaktiert haben. Gerne antworte ich dazu sachlich wie folgt:

1. Inwieweit setzen Sie sich gegen eine unwiederbringliche Zerstörung unserer Natur in unserer Heimatregion ein?

Aus meiner Sicht ist es für uns alle hier in der Region sehr wichtig, dass wir eine Balance zwischen einem unverzichtbaren Ausbau unserer Infrastruktur, dem berechtigten Wunsch nach Schutz vor Lärm und Abgasen sowie einer Bewahrung unserer herrlichen Natur finden.

Vor diesem Hintergrund kann und darf eine Neuausbaustrecke nur dann realisiert werden, wenn der entsprechende Bedarf nachgewiesen werden kann.

Im Falle eines Neubaus muss jedoch alles darangesetzt werden, eine weitestgehend unterirdische Gleisführung umzusetzen, ähnlich wie in Tirol. Dort wurden rund 80 Prozent der bislang fertiggestellten Neubaustrecke untertunnelt.

Aus diesem Grund habe ich zahlreiche Gespräche, unter anderem mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, dem Bayerischen Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart und unserem Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder geführt und mich für eine unterirdische Neubauvariante eingesetzt. Erste Erfolge auf Landesebene sind bereits erkennbar. So wurde im Koalitionsvertrag für die Legislaturperiode 2018 bis 2023 zwischen CSU und Freie Wähler unter anderem vereinbart, dass „Beim Brennerzulauf (…) zunächst die Erforderlichkeit einer Neubaustrecke nachzuweisen (ist). Bei einem Ausbau wollen wir maximale Anwohnerfreundlichkeit, das heißt Lärm- und Landschaftsschutz, vorrangig durch eine weitgehende unterirdische Streckenführung.“

Ich bin davon überzeugt, dass wir so eine für Mensch und Natur verträgliche Lösung unserer Verkehrsentwicklung finden können und damit unsere Landschaft vor unnötiger Verbauung und Zerschneidung schützen!

2. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass bezüglich der Kapazitätsprüfung und -prognose der Bestandsstrecke mit offenen Karten gespielt wird?

Ja, denn Offenheit und Transparenz sind bei Kapazitätsprüfungen und -prognosen von zentraler Bedeutung.

3. Was werden Sie meinen Kindern und Enkelkindern antworten, wenn sie Sie fragen, warum deren Lebensraum durch ein mehr als fragwürdiges Projekt kaputt gemacht wird?

Um den Lebensraum unserer Kinder und Enkelkinder zu schützen, muss es uns gelingen, unsere Verkehrs- und Klimaprobleme zu lösen. Ein Baustein dazu ist die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, da dort der Transport weitaus klimafreundlicher und emissionsärmer abgewickelt werden kann.

Aus diesem Grund muss der Lärmschutz für die Anwohnerinnen und Anwohner an der Bestandstrecke optimiert werden, um deren Belastung an der bestehenden Bahntrasse zu reduzieren. Für eine mögliche Neubautrasse muss – wie oben beschrieben – eine weitestgehend unterirdische Gleisführung erarbeitet werden. Nur so können wir Klima, Natur und Umwelt für unsere Nachkommen schützen und lebenswert erhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Otto Lederer, MdL