Sehen Sie im Leistungssport, insbesondere im Fußball, irgendein emanzipatorisches Potenzial? Würden Sie sich auch als Fußballfan bekennen, wenn dies in der Bevölkerung weniger populär wäre?
Sg. Herr Nouripour,
Sie bekunden, dass Sie ein Fan der Fußballmannschaft "Eintracht Frankfurt" seien, und haben sogar einen eigenen Fanclub im Bundestag gegründet. Wie Sie sicher wissen, waren schon im alten Rom Spiele für die Massen (also kein Breitensport, sondern Veranstaltungen, denen die Bürger*innen passiv beiwohnen) ein Mittel, die Bevölkerung ruhig und untertänig zu halten, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Panem_et_circenses
Mich würde in dem Zusammenhang interessierten, was solche Sportveranstaltungen für Sie bedeuten und ob Sie darin nicht eine Gefahr für das Projekt der Aufklärung sehen, das auch in Deutschland und Europa noch lange nicht abgeschlossen ist (und vielleicht nie sein wird), aktuell sogar zunehmend unter Druck gerät.
Wir haben in Deutschland einen gefährlichen Rechtsruck und (weltweit) eine krasse ökologische Krise, aber dennoch Zeit haben Sie Zeit für "Spiele". Der Fußball (als Zuschauer) muss Ihnen also wohl einiges bedeuten.
MfG
Eric M.
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Sport hat die Kraft, Menschen zusammenzubringen und kann somit ein Motor des Fortschritts sein.
Besonders der Fußball besitzt ein emanzipatorisches Potenzial: Die gestiegene Aufmerksamkeit, die beispielsweise dem Frauenfußball in den letzten Jahren zuteil wurde, hat auch zu Fortschritten in der Gleichstellung der Geschlechter geführt. Laura Freigang, Stürmerin von Eintracht Frankfurt, erklärt dazu: "Vor wenigen Jahren wurde ich noch belächelt, wenn ich erzählte, dass ich Fußball spiele. Das passiert mir jetzt überhaupt nicht mehr. Und das ist für mich das Schönste: dass die Art und Weise, wie wir uns in unseren Sport einbringen, Früchte trägt." (Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/regional/hessen/hr-laura-freigang-zu-frauenfussball-in-deutschland-das-interesse-der-leute-ist-echt-102.html).
Im Bundestag hat Herr Nouripour den Eintracht-Fanklub "bundesAdler" ins Leben gerufen. Hier stehen gemeinsame Abende bei Liveübertragungen der Spiele oder Benefizaktionen auf dem Programm.
Ein besonderes Anliegen ist Herrn Nouripour die Nachhaltigkeit, für die er sich auch aktiv im Nachhaltigkeitsbeirat der Eintracht Frankfurt einsetzt. Weitere Informationen dazu finden Sie hier: https://klub.eintracht.de/news/ganzheitlich-in-eine-nachhaltigere-zukunft-148504
Mit freundlichen Grüßen
Team Nouripour
Weitere Fragen an Omid Nouripour
Damit setzen wir ein starkes Zeichen gegen Hass auf Jüdinnen und Juden und unterstreichen, dass die Bekämpfung von Antisemitismus eine zentrale Aufgabe aller Demokratinnen und Demokraten ist.
Dennoch unterstützen wir den interfraktionellen Antrag als ein entscheidendes Signal für ein geschlossenes Vorgehen gegen Antisemitismus in Deutschland.
Herr Nouripour spricht sich deutlich für die Prüfung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD aus. In einem Interview mit der Welt am Sonntag betonte er:
Auch wenn die Ukraine ihre Luftverteidigung unter anderem durch die Unterstützung westlicher Partner ausgebaut hat und weiter ausbaut, ist sie noch weit vom israelischen Standard entfernt.