Bio Gas wird von unseren Landwirten erzeugt, wieviel wird davon genutzt bzw eingespeist?
Guten Tag Herr Nouripour, mir ist zu Ohren gekommen das die Landwirtschaft nur rund 30% des erzeugten BIO-Gases einspeissen darf, der Überschußß wird verbrannt, hier muss die Politik handeln es kann nicht sein um Profite von Energieunternehmen nicht zu schmälern hier auf kostengünstige grünere verfügbare Energie nicht im vollen Umfang zurück gegriefen wird. Wieso?
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Die Regierung hat kürzlich eine kleine Novelle des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetzes) verabschiedet, die eine befristete Aussetzung der Höchstbemessungsleistung sowie die Flexibilisierung des Güllebonus erlauben. Damit kann mehr Biogas eingespeist werden - auch um die Versorgungssicherheit im kommenden Winter zu gewährleisten.
Um langfristig die Leitprinzipien für die zukünftige Biomassenutzung sowie flankierende Maßnahmen (Förderung, Ordnungsrecht etc.) festzulegen, erarbeitet die Bundesregierung aktuell eine Biomassestrategie (siehe: https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/bioeokonomie-nachwachsende-rohstoffe/nationale-biomassestrategie.html). Damit soll sichergestellt werden, dass die anfallende Biomasse effizient genutzt wird und die Landwirt*innen und Anlagenbetreiber*innen Planungssicherheit für ihre Zukunft erhalten.
Auch im Baurecht wurde bereits im Herbst 2022 die Größenbegrenzung für privilegierte landwirtschaftliche Biogasanlagen befristet bis Ende 2024 aufgehoben. Weitere baurechtliche Regelungen zu Biogasanlagen werden wir voraussichtlich im kommenden halben Jahr im parlamentarischen Verfahren beraten. Gerade im ländlichen Raum kann die dezentrale Wärmeversorgung mit Biomethan einen Baustein zum Umstieg auf erneuerbare Energien leisten.
Freundliche Grüße
Team Nouripour